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zum Krieg in Europa

Roman Obrovski




 

 

7/18/99

A liaison officer of Italian troops participating in the U.N. peacekeeping mission to Kosovo and Metohija (KFOR) rejected on Saturday reports on a mass grave in the village of Ljubenic near Pec where 350 bodies have allegedly been discovered.

Commander of Italy's KFOR troops in Sector West, Brigadier General Mauro del Vecchio, said Friday that the exhumation had been completed at the site and that only seven bodies had been found. He said that, consequently, there was no mass grave in Ljubenic.

An investigation into the alleged mass grave in the village, situated at the foot of the Streoske mountains, some 6km south of Pec, was launched on July 9 at a request by the international war crimes tribunal for the former Yugoslavia based in The Hague. The tribunal ordered that an investigation be launched after receiving reports claiming that Serbian forces had committed a mass murder in Ljubenic which has a mixed population [TANJUG 18. 7. 1999].

Diese Meldung wird weder beim ORF noch bei den Printmedien hierzulande auf Interesse stoßen. Die nächsten Horrorgerüchte von Ruder & Finn hingegen werden die Lohnschreiber wieder emsig verbreiten als wären es Fakten - gegen besseres Wissen: die Manipulationstechnik dieser Agentur muß ihnen nach den öffentlichen Aussagen von James Harff, dem Direktor von Ruder Finn Global Public Affairs, bekannt sein:

Speed is vital ... it is the first assertion that really counts. All denials are entirely ineffective ..... Our work is not to verify information. We are not equipped for that. Our work is to accelerate the circulation of information favorable to us, to aim at judiciously chosen targets. We did not confirm the existence of death camps in Bosnia, we just made it widely known that Newsday affirmed it. ... We are professionals. We had a job to do and we did it. We are not paid to moralize. Weitere Aussagen.

Die mächtige Manipulationsagentur nimmt das Ziel der NATO zynisch vorweg und zählt die noch gar nicht existierende "Republic of Kosova" der UCK zu ihren Klienten. - Die Lohnschreiber werden den Infowar gegen Serbien erst einstellen, wenn ganz Yugoslawien von NATO-Statthaltern regiert wird.

7/17/99

Kosovo Albanians are waging a systematic campaign to kill, kidnap and expel Serbs from the province [BBC 16. 7. 1999].

Wer hat Yugoslawien zerbombt? Wer hat Haß und Gewalt potenziert? Wer hat ein politisch lösbares Problem vorsätzlich zum Chaos gesteigert? Die NATO? Das ist doch nur ein Samariterbund. "Milosevic" ist schuld an allem, wer sonst? Wenn er bleibt, ist er als Sündenbock weiter nützlich. Wenn er geht, wird die NATO rasch neue Böslinge finden.

7/14/99

Ethnic Albanian nationalists, with the help of the international force KFOR, have sacked over 20,000 workers, more than 70 percent of them non-Albanians, from several factories in Pristina and other towns in Serbia's Kosovo and Metohija province, Pristina metal workers' trade union President Trifun Jovanovic told Tanjug on Wednesday [TANJUG 14. 7. 1999].

7/13/99

The G-7 are discussing, among other issues, how realistic it is to boost the economy of the region without helping Serbia...The Americans and the British insist that Yugoslav President Slobodan Milosevic must be toppled before Serbia receives any reconstruction aid...However, economists at the World Bank say that, in the long term, it will be impossible to bring prosperity to the region if what they call a black hole remains in the middle of it [BBC 13. 7. 1999].

NATO-Ökonomie ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln.

7/6/99

Auffällig wie sich ganz rechts und ganz links in ihrer tiefen Wut und Verzweiflung darüber treffen, daß sich der Westen, die Nato, die Amerikaner, die EU mit ihren mehrheitlich sozialdemokratischen Regierungen, entschlossen haben, gegen einen national-sozialistischen Aggressor - den letzten Europas übrigens - gewaltsam vorzugehen [Hans Rauscher, Antifaschismus und Milosevic, DER STANDARD vom 6. 7. 1999].

Die Sezessionskriege auf dem Gebiet Yugoslawiens hat die NATO nach dem Prinzip "divide et impera" zunächst politisch, dann militärisch unterstützt. Nun hat sie im Alleingang eine Provinz erobert und nimmt sich jetzt Montenegro und die Vojwodina vor. Die NATO wird Yugoslawien unter Druck setzen, bis sie auch im letzten serbischen Dorf einen Bürgermeister installiert hat, der sich dreimal täglich nach Washington verneigt [President Clinton has authorised an all-out campaign to topple Slobodan Milosevic, according to sources close to the US Government...Covert operations within Yugoslavia itself are also reported to be planned, aimed at fomenting greater anti-Milosevic feeling - BBC 6. 7. 1999].

Was in aller Welt aber hat die Eroberungspolitik des Nordatlantischen Angriffspaktes mit "Antifaschismus" zu tun? Hitler war Hitler und Milosevic ist Milosevic. Die pathetische Etikettierung des Bombenterrors als Antifaschismus verschleiert nur den brutal-banalen Charakter des NATO-Angriffs. Unter der wohlfeil gewordenen Maske des Antifaschismus versucht die NATO lediglich, Akzeptanz in der Bevölkerung für ihre Expansionspolitik zu gewinnen - erfolgreich, wie es scheint.

Wenn Bomben gegen 11 Millionen Europäer Ausdruck antifaschistischer Gesinnung sind, dann sind Rauschers Kolumnen wohl kritischer Journalismus.

7/4/99

NATO BLOCKS RUSSIAN TROOPS: The Russian troops in Kosovo will not be reinforced before Monday. Russia has been forced to delay the deployment of a new contingent of paratroops to Kosovo following fresh disagreements with Nato over Moscow's participation in the peace mission. Hungary - a new member of Nato - Bulgaria and Romania all refused to give Russia permission to use their air space after Nato said the role of the Russian peacekeepers still needed to be worked out. [BBC 4. 7. 1999]

Die Entschlossenheit der NATO, Yugoslawien von der Landkarte zu tilgen, ist unverhohlen: Rußland hat mitgeholfen, Yugoslawien zu nötigen, den militärischen Widerstands aufzugeben. Damit haben die Russen ihre Schuldigkeit getan und werden nicht mehr gebraucht. NATO-Generäle geben Unterstützungserklärungen für Montenegro ab. Bald werden sie ankündigen, die Ungarn in der Vojwodina vom serbischen Joch befreien zu müssen. Die Lohnschreiber setzen den Infowar gegen Serbien und die Serben aus allen Rohren fort.

Die NATO fühlt sich im Rausch ihres Erfolgs offenbar sehr stark und hält ihren brutalen Expansionskurs nicht für riskant.

"MASSAKER": Unter Ausblendung aller Greuel, die die UCK seit Jahren an Serben verübt hat und die sie nun unter den Augen der NATO weiter verübt [Sechs Serben, die im Kosovo spanische KFOR-Soldaten um Schutz gebeten hatten, sind wenig später ermordet aufgefunden worden. Als die Soldaten am Samstag bei dem vereinbarten Gebäude in der Ortschaft Istok eingetroffen seien, hätten sie die verkohlten Leichen von vier bis sechs Menschen vorgefunden, berichteten am Sonntag spanische Journalisten" - DER STANDARD] rechtfertigen die NATO-Medien die Eroberung des Kosovo und die Expansionspolitik der NATO vor allem durch Berichte über serbische "Massaker".

Ich bezweifle nicht, daß im Zuge des NATO-Bombenkrieges auch vielen Albanern Unrecht geschehen ist. Verfolgt die Verbrecher. Verfolgt aber auch jene, die Verbrechen an Serben begangen haben und begehen, in erster Linie die Herren Clinton und Blair. Der Wehrdienst-Drückeberger und Kriegsverbrecher Clinton regiert einen Staat, der auf den vollständigsten Völkermord der Geschichte gegründet ist; einen Staat, der durch Rassismus und religiöse Heuchelei tief geprägt ist; einen Staat, in dem die Gewalt so selbstverständlich ist, daß erst jüngst wieder Kinder Kinder erschossen haben; einen Staat, der die Todesstrafe sadistisch zelebriert - ausgerechnet dieser Präsident und dieser Staat maßen sich an, die "Menschenrechte" mit Bomben und Raketen zu verbreiten?

7/1/99

Serbien und Montenegro beherbergen mittlerweile 700 000 Flüchtlinge und Vertriebene. Sie stammen aus den mit NATO-Hilfe gewaltsam abgetrennten Provinzen des früheren Yugoslawien.

Die Lohnschreiber der NATO ficht das nicht an. Hans Rauscher etwa attestiert Brigitte Ederer im STANDARD einen "erschütternden" Bewußtseinsstand, weil sie bezweifelt, daß die NATO-Bomber auf Belgrad, Novi Sad und Nis nur ein bißchen Humanität abgeworfen haben. Die aggressive Herrenmoral, die dieser Publizist gegenüber Serbien zur Schau trägt, zählt zu den widerlichsten Erscheinungen der österreichischen Presse.

6/27/99

She said her name, she is 70 years old and a Serb in a place where Serbs are no longer welcome. She was weak and confused. Her front door had been kicked in, the neighbours said by Albanian fighters from the Kosovo Liberation Army (KLA). Her photo album was open. It showed the family in better times: A young Serb paramilitary, perhaps a grandson with a machine gun and her husband in the Yugoslav army in World War II. She kept looking back.

Then we realised the decomposing body of her husband was in there with her. He had been dead for six days. No police to call. In normal countries you would call the police. But in Kosovo, there are no police. Nato smashed their buildings and forced the policemen, all Serbs, to leave. [BBC 26. 6. 1999]

Die NATO hat 11 Millionen Menschen 11 Wochen lang bombardiert. Das angebliche Ziel ihres Terrors war, "Greuel" im Kosovo zu beenden. Tatsächlich hat die NATO bewaffnete Separatisten zur Sezession ermutigt und die Gegenwehr Yugoslawiens mit aller Macht kriminalisiert. Die NATO hat den Haß und die Anarchie in der Provinz systematisch gesteigert, jede Aussicht auf eine friedliche Lösung zerstört und alle staatlichen Ordnungskräfte zum Abzug gezwungen. Nun können die Terroristen ungestört wüten und das Kosovo serbenrein machen. Dann wird die NATO die UCK entmachten oder in ihren Dienst stellen.

Die Appelle der Eroberer, die Serben mögen doch im Kosovo bleiben, sind aber keineswegs der Gipfel der Heuchelei. Clinton, der Staatsterrorist und mutmaßliche Vergewaltiger, fordert die Serben auf, "Reue" zu zeigen. Er hat eine Kopfprämie für die Ergreifung ihres gewählten Präsidenten ausgesetzt.

Dem Schleimer aus Arkansas gebührt der Oscar der Heuchelei. Er hat die Rolle des zerknirschten Büßers in eigener Sache perfekt gespielt. Er hat den Bombenterror mit Moralin überzuckert und verleiht blanker Erpressung den Anschein der Wohltat.

6/21/99

Ohne die UNO hätte die NATO nicht gesiegt...Die Verbrechen, welche die einrückenden Friedenstruppen in der Albaner-Provinz aufdecken werden, sollten die Welt in ihrem deklarierten Ziel bestärken: daß Massenvertreibungen, daß genozidales Wüten im nächsten Jahrhundert unter keinen Umständen mehr geduldet werden dürfen [Georg Hoffmann-Ostenhof, PROFIL vom 12. 6. 1999].

The last Serbian forces occupying Kosovo, joined by some 50,000 civilian Serbs, had left the province by yesterday... NATO killed far more Serb civilians than soldiers during its 11-week bombardment of the country and most of the Yugoslav Third Army emerged unscathed from the massive air attacks on its forces in Kosovo, according to evidence emerging in Yugoslavia... British and French troops stood and watched as looters pillaged and burned a Serb village yesterday, making a mockery of NATO's claim that is proving security for both Serbs and Albanians... [The Independent, 21. 6. 1999].

Die UNO ist zur Vorfeldorganisation des nordatlantischen Angriffspaktes verkommen. "Linke" Journalisten preisen den NATO-Überfall auf Yugoslawien als moralischen Akt. Das Staatsfernsehen des neutralen Österreich berichtet, daß die letzten "serbischen Besatzungstruppen (!)" das Kosovo heute verlassen hätten. So bizarr dies alles anmutet angesichts der zahlreichen Rechtsbrüche des Aggressors, angesichts seines brutal-feigen Bombenkriegs gegen Zivilisten und angesichts der nunmehr dritten Welle der Flucht und Vertreibung von Serben unter NATO-Hoheit: die NATO wird ihre Sicht der Dinge mithilfe der Massenmedien wohl als "Wahrheit" durchsetzen, zumindest im Westen.

6/12/99

Über die Bilanz des Krieges herrscht keine Einigkeit zwischen Aggressor und Verteidiger: beide behaupten, gesiegt zu haben. Mit Recht:

Der Aggressor war erfolgreich und besetzt einen Teil Yugoslawiens. Den Verteidigern ist gelungen, die Einheit des Staatsgebiets zu bewahren und die UNO zwischen sich und die NATO zu schalten. Die NATO kann das Kosovo nur unter UNO-Maskerade und unter Einbeziehung russischer Truppen besetzen. Im Diktat von Paris hatte der Aggressor mehr gefordert: die völlige Bewegungsfreiheit seiner Besatzungsarmee im ganzen Staatsgebiet ohne UNO-Mandat und eine Volksabstimmung über die formelle Abtrennung der Provinz.

Wie es scheint, richtet der Aggressor sich mit 40 - 50 000 schwer bewaffneten Soldaten auf eine jahrzehntelange Besatzung ein. Er hat sein Ziel, die Eroberung Yugoslawiens, nicht aufgegeben. Er wird verstärkten politischen und ökonomischen Druck auf Volk und Regierung ausüben und seinen rassistischen Medienkrieg gegen die Serben fortsetzen.

Ob das devastierte Yugoslawien dieser Übermacht auf Dauer standhalten kann, ist fraglich. Unter den gegebenen Umständen kann der Aggressor allerdings vorläufig nicht offen angreifen. Seine Sache wird sich hinziehen und Yugoslawien könnte die Chance nutzen, seine Wirtschaft auch ohne Zugeständnisse an die NATO zu entwickeln, zB mithilfe japanischen Kapitals.

Die NATO hat ihren Herrschaftsanspruch auf ungemein brutale und zugleich feige Weise demonstriert. Die Nicht-NATO-Länder werden ihre Schlüsse ziehen. Wenn ein Land sich dem imperialen Anspruch der NATO nicht unterwerfen will, muß es u. a. ein neues politisches Leitbild entwickeln. Die NATO-Sozialdemokraten, die NATO-Grünen und die NATO-Liberalen haben dabei ihren Kredit verspielt.

6/5/99

After 2 1/2 months of war, Yugoslavia is a shattered nation. It is isolated internationally and divided internally. Its president has been indicted for war crimes. Much of its army is in tatters, and hundreds of its factories, buildings, bridges, houses, roads and railway lines are in ruins [Washington Post, 5. 6. 1999].

Die Initiatoren des europäischen Integrationsprojekts nach 1945 standen noch unter dem Eindruck der beiden Weltkriege. Um die Hegemonie in Europa sollte nicht mehr gekämpft werden. Eine ökonomische Integration sollte statt dessen allmählich auch eine politische Union ermöglichen:

"Wer nicht mehr frei über Energie und Stahl verfügt, kann keinen Krieg mehr erklären". Mit dieser Argumentation gelang es Robert Schuman und Jean Monnet, ehemalige Kriegsgegner an einen Tisch zu bringen. Im Jahr 1951 beschlossen sechs Nationen (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande) im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, ihre Schwerindustrie und damit die Schlüsselindustrien für die Rüstung gemeinsam zu organisieren [Europa in 100 Stichworten - Presse- und Informationsamt der deutschen Bundesregierung].

Das Konzept schien aufzugehen. Nun aber feiert die EU eine Feuertaufe unter deutscher Präsidentschaft.

Nach über 30.000 Luftangriffen unterwirft ein zermürbtes Land sich dem Diktat von Hitlers humanen Enkeln. Ein NATO-Sekretär, der sich im Bombenterror gegen 11 Millionen Europäer bewährt hat, wird zum Außenminister der Union gewählt. Bewaffnete und zivile Protektoren werden in Yugoslawien richten, strafen, umerziehen und Geschäfte machen bis die Yugoslawen europareif sind.

Das wird nach Lage der Dinge etwa 45 Jahre dauern, mutmaßt die Washington Post.

Soll die weitere Integration Europas vom Atlantik bis zum Ural nach diesem Muster verlaufen?

6/3/99

1030 Uhr

MOSCOW (AP) -- Alexander Solzhenitsyn, the Russian writer and Nobel Peace Prize laureate, said Wednesday that NATO's bombardment of Yugoslavia was morally no different than Hitler's actions. "I don't see any difference in the behavior of NATO and of Hitler," he was quoted as saying by the Interfax news agency. "NATO wants to erect its own order in the world, and it needs Yugoslavia simply as an example: 'We'll punish Yugoslavia, and the whole rest of the planet will tremble,"' he told reporters [CNN].

Ihren einst frenetisch gefeierten Kronzeugen gegen ein totalitäres Regime schweigen die meisten NATO-Medien heute tot. Dasselbe geschieht mit Sinowjew.

2200 Uhr

Yugoslawiens Parlament und Regierung haben einen Friedensplan angenommen, der zuvor zwischen der EU, den USA und Rußland akkordiert worden war. Die Souveränität und Grenzen des kleinen Landes scheinen darin mehr Achtung zu finden als das NATO-Diktat von Paris vorgesehen hatte. In der Realität aber hat der Bombenterror der NATO Yugoslawien ökonomisch und politisch zermalmt. Hitlers Enkel haben 11 Millionen Europäer erfolgreich terrorisiert.


 

 

Notizen von 10/14/2000 bis 02/08/2001

Notizen von 04/08/2000 bis 10/08/2000

Notizen von 11/04/1999 bis 04/02/2000

Notizen von 7/27/1999 bis 10/23/1999

Notizen von 6/03/1999 bis 7/18/1999

Notizen von 3/22/1999 bis 6/02/1999

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