COME IN GARDEN ARTICLES CHARIVARI HOME | NOTIZEN zum Krieg in Europa Roman Obrovski |
Kriegsverbrecher We intentionally set the bar too high for the Serbs to comply. They need some bombing, and that's what they are going to get. Senior State Department official, in Rambouillet, quoted by Jim Jatras, Cato Institute |
![]() |
10/23/99
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat in einem Brief an seinen russischen Kollegen Igor Iwanow ein sofortiges Ende der Raketenangriffe auf Grosny gefordert [DIE WELT 23. 10. 1999].
Islamische Fanatiker haben in Moskau und anderen Städten Rußlands Wohnhäuser gesprengt und Hunderte Menschen getötet. Rußland unternimmt eine Strafexpedition, bei der viele Menschen sterben und leiden, die mit dem Terror der Muslime nichts zu tun haben. Daß ausgerechnet der deutsche Bombenminister sich darüber empört, ist lachhaft. Freilich: Dieser
10/21/99
Investigations by international medical and specialised teams clearly show that no mass executions have been conducted in Kosovo and Metohija, the Rome daily L'Unita quoted Thursday a spokesman for the International Criminal Tribunal in The Hague as saying. The paper said that the investigations to date, which it said had been thorough, by medical teams from 15 countries including the United States, Austria, Belgium, Canada, Denmark, Ireland, France, Germany, Iceland, Luxembourg, Spain, Switzerland and Great Britain, had only led to the discovery of 187 bodies in different locations...
Yugoslavia at this moment is providing refuge for about a million refugees and displaced persons and is a country with the largest number of refugees in Europe, said Thursday the head of the U.N. mission to the U.N. in Geneva, Ambassador Branko Brankovic, speaking at an international seminar organized by the International Institute for Humanitarian Law from San Remo [TANJUG 21. 10. 1999].
Die NATO hat zur Begründung ihres Überfalls auf Yugoslawien genauso geheuchelt und gelogen wie Hitler bei seinem Überfall auf Polen.
10/17/99
Im Rahmen der täglichen Demonstrationen gegen den jugoslawischen Präsidenten Milosevic hat Oppositionsführer Djindjic gestern Abend eine "zweite Phase" der Protestwelle angekündigt. Vor rund 3000 Kundgebungsteilnehmern in Belgrad sagte Djindjic, es werde ab der kommenden Woche vor allem um vorgezogenen Neuwahlen und eine Übergangsregierung gehen. Zugleich sprach er von neuen Protestformen, die womöglich "nicht mehr nur
gewaltfrei" sein könnten [APA 16. 10. 1999].
Diesen Zündler feiern die Lohnschreiber der NATO-Hegemonie Tag für Tag als Hoffnungsträger der Demokratie. Auch der STANDARD schämt sich dessen nicht.
Der NATO-Generalsekretär forderte die Europäer auf, sich in die Lage zu versetzen, "Truppen an den Krisenherd zu schicken, anstatt, wie in der Vergangenheit, darauf zu
warten, dass die Krise zu uns kommt". Im Hinblick auf den Kosovo-Krieg warnte Robertson
davor, künftig generell den Kampfeinsatz von Bodentruppen auszuschließen, wie es die
NATO-Staaten mehrheitlich getan hatten. Die Allianz müsse sich jede Option offen halten.
(STANDARD ONLINE, 17. 10. 1999)
Dazu paßt die Meldung des OBSERVERS von heute, daß die NATO die chinesische Botschaft nicht irrtümlich, sondern mit voller Absicht angegriffen hat.
Der Krieg gegen Jugoslawien war offenbar nur der Auftakt zu weiteren militärischen Abenteuern der NATO. Die usprüngliche Verteidigungsgemeinschaft entpuppt sich unter der derzeitigen US-amerikanischen und britischen Führung immer deutlicher als Aggressor mit Eroberungsabsichten.
Clinton, Albright und Blair sind im Vergleich zu den rationalen kalten Kriegern Nixon, Kissinger und Haig brandgefährlich für den Frieden in der Welt. Die Kontinentaleuropäer müssen sich von der abenteuerlichen Hegemoniepolitik der USA und deren engstem Verbündeten, dem Vereinigten Königreich, distanzieren, wenn Europa nicht wieder Schauplatz verheerender Kriege werden soll.
10/11/99
Die Führer der serbischen Opposition wie Vuk Draskovic und Zoran Djindjic, aber auch Vertreter der orthodoxen Kirche Serbiens haben ihre Reise nach Luxemburg abgesagt. Unklar war aber weiterhin, wer nun zu den Beratungen mit den EU-Außenministern in das Großherzogtum
kommen werde. Die Erklärung über die Zusammenarbeit mit dem Kriegsverbrechertribunal, das auch den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic angeklagt hat, könnte einigen der Oppositionellen zu weit gehen, wurde in Luxemburg vermutet [STANDARD ONLINE 11. 10. 1999].
Reißt nun sogar der Opposition die Geduld? Ist die Kolonisierungspolitik der EU und der NATO selbst jenen Yugoslawen nicht zu verkaufen, die Milosevic verwünschen? Ob dies die Verantwortlichen der EU endlich nachdenklich stimmt? Kein Volk läßt sich gern zwingen, schon gar nicht die Serben.
10/01/99
On Wednesday evening, after a public rally at the Republic Square in Belgrade downtown, a group of bullies supporting 'Alliance for changes' attacked police officers carrying their regular duty at the crossroad of Srpskih Vladara St., Kneza Milosa St. and Nemanjina St., informing service of Serbian Internal Ministry announced on Wednesday in Belgrade. During the assault, bullies used stones, rocks and sticks wounding 5 officers, of whom three heavily [TANJUG 30. 9. 1999].
'Milosevic is getting nervous and he loses control,' Djindjic said, 'and that is a good sign for us.'
Opposition leaders, who began daily protests in Belgrade on September 21, called for another rally Friday -- this time asking people to drive their cars into Milosevic's residential neighborhood to cause gridlock.
Balkans expert James Lyon of the International Crisis Group, a research organization, said the violence may help strengthen the movement. 'Every time Milosevic cracks down there will be more people on the streets,' he said [CNN 1. 10. 1999]
Die Opposition hat monatelang ungehindert und erfolglos demonstriert. Nun geht sie über zur Provokation. Ihr Ziel scheint die Eskalierung der Gewalt zu sein. Irgendwer wird irgendwann nach der "Hilfe" der NATO rufen. Dieser famose Garant der Friedfertigkeit steht ja endlich auf jugoslawischem Staatsgebiet. Er wird im zweiten Anlauf daher nicht nur mit Bomben und Raketen, sondern wohl auch mit Panzern, Hubschraubern und Infanterie "helfen".
09/25/99
The United States has become a leading advocate for the creation of independent institutions and legal structures that tend to isolate the fledgling United Nations protectorate from Yugoslavia's manifold economic problems and political troubles [The Washington Post 24. 9. 1999].
Wie fürsorglich. Die Ziele des US-Imperiums unter diesem Zuckerguß aus Worten freilich sind ganz banal:
USA und NATO konnten Yugoslawien durch Bombenterror nicht unterwerfen. Die US-geförderte Opposition in Serbien schafft es nicht, die Macht an sich zu reißen, obwohl die yugoslawische Regierung sie seit Monaten ungehindert kritisieren und demonstrieren läßt. Zur Empörung dieser "demokratischen" Opponenten und ihrer Mentoren im Westen beharren die regierenden "Diktatoren" darauf, daß ein Machtwechsel nicht durch den Druck der Straße, sondern nur über Wahlen zulässig sei.
So setzen USA und NATO wieder auf Plan B ["wenn Yugoslawien nicht im ganzen zu haben ist, dann en detail"]: sie unterminieren und schwächen jede autonome Integration durch Förderung separatistischer Kräfte und spalten die Region, wo immer es möglich ist. Die Souveränität von Staaten, die UNO-Charta, druckfrische UN-Resolutionen und selbst Bekenntnisse der USA und NATO zur "Einheit" Yugoslawiens sind dabei unbeachtlich.
Die Verschärfung ethnischer Unterschiede zu politischen Gegensätzen war und ist der erfolgreichste Hebel der US-Hegemonie. Die Marketing-Spezialisten des Imperiums verkaufen diese Strategie als Politik im Dienst der Menschenrechte.
09/16/99
Die USA haben Serbien zu einem "Terroristen-Staat" erklärt [Section 525 of Senate 1234 Foreign Operations, Export Financing, and Related Programs Appropriations Act, 2000].
Unterdessen haben die mit der NATO verbündeten Terroristen der UCK die Serben aus dem Kosovo fast restlos vertrieben. Die Außenministerin der USA hat soeben drei Tage lang mit Terroristen-Chef Thaci konferiert, um die weitere Vorgangsweise von USA und UCK zur Abspaltung der serbischen Provinz abzustimmen.
Die UNO bereitet eine von Yugoslawien nicht anerkannte Volkszählung vor und gibt Identifizierungskarten aus. Damit sollen die von der UNO als Kosovaren anerkannten Bewohner an Wahlen teilnehmen, die für das Frühjahr geplant sind.
Fazit: Die NATO hat den Kosovo in einem beispiellosen Akt des Rechtsbruchs mit Bomben und Raketen erobert. Die UCK hat mit Beihilfe der KFOR die Provinz serbenrein gemacht. Die UNO liefert das Feigenblatt zur nachträglichen Rechtfertigung der Eroberung.
Mit der Installierung ihres Kandidaten Kofi Annan ist es den USA gelungen, die UNO und manche ihrer Teilorganisationen (wie das Haager Tribunal) zu einem willfährigen Instrument der US-Außenpolitik umzufunktionieren. Statt sich als glaubwürdiger Makler der Globalisierung zu positionieren - gewiß eine sehr schwere und undankbare Rolle - , vermeidet die UNO seit der Wahl Annans aber nicht nur jeden Konflikt mit US-Interessen, sondert verhält sich geradezu wie eine Abteilung des State Departments. Es ist kein Wunder, daß die UNO Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Respekt in den Ländern außerhalb des NATO-Machtbereichs verloren hat und daß ihr - wie in Indonesien - Mißachtung und Haß entgegenschlagen.
09/10/99
Das konnte nicht ausbleiben: Lohnschreiber vergleichen die Gegenwehr der von der NATO überfallenen Yugoslawen frank mit der unprovozierten Gewalt indonesischer Milizen gegen Bewohner eines Gebietes, das Indonesien 1976 widerrechtlich annektiert hat.
Aus der falschen Prämisse "Osttimor = Kosovo" ziehen sie mit journalistischer fuzzy logic einen richtigen Schluß und fragen: wo bleibt die internationale Gemeinschaft? - Ja, wo bleibt sie denn? Die UNO flüchtet nach ihrer dilettantischen Pfadfinder-Aktion Hals über Kopf, läßt die in die Irre geführte Bevölkerung im Stich und frägt bei Präsident Habibi höflich an, ob er eine Friedenstruppe wünscht. Die USA hingegen schätzen ihre Interessen in Osttimor derzeit nicht so hoch ein, um sich unter dem Mantel einer humanitären Aktion auf einen Krieg mit einem 200 Millionen-Staat einzulassen.
09/09/99
Erdbeben, Wahlen und Gewaltausbrüche in anderen Teilen der Welt fesseln das öffentliche Bewußsein zur Zeit. Im Schatten der Aufmerksamkeit konsolidiert die NATO die Eroberung des Kosovo und treibt mit Hilfe der UNO die Abtrennung der Provinz voran (de facto-Abschaffung des Dinars, neue Identitätsausweise für Kosovaren, Umwandlung der UCK zum Kern des neuen Staatsapparates etc).
Unter NATO-Schutz hat die UCK die Vertreibung der Serben und anderer Nicht-Albaner vollendet - selbst das Mr. Joschka Fischer, Vice Chancellor and Minister of Foreign Affairs of the Federal Republic of Germany, will become Président d'Honneur of the North Atlantic Council on 18th September1999, succeeding Mr. Hubert Védrine, Minister of Foreign Affairs of France. Mr. Joschka Fischer will serve as Président d'Honneur until 17 September 2000 [NATO PRESS RELEASES 6. 9. 1999].
Die anbiedernde Körpersprache Solanas deutet darauf hin, daß dieser "68iger" seine NATO-Karriere einer Anpassungsbereitschaft verdankt, die wohl als "schleimig" zu bezeichnen ist. Der deutsche Windbeutel hingegen war immer erfolgreich mit aggressiv-moralisierender Agitation. Geschickt den Aufwind suchend, hat er sein Feindbild laufend aktualisiert: an Stelle der einst attackierten Kapitalisten dämonisiert er heute Milosevic und die Serben und mit der Macht des einst bekämpften Staates, dessen Außenminister er geworden ist, tritt er nun internationales Recht mit Füßen. Beide haben die Seite gewechselt und sind doch dieselben geblieben: Karrieristen ohne Charakter.
9/04/99
Microsoft-Betriebssysteme mit eingebauter Hintertür
Nachdem die Bestrebungen des amerikanischen Geheimdienstes NSA (National Security Agency) zur weltweiten Kommunikationskontrolle mit Hilfe international einheitlichen Regulierung von Verschlüsselungsverfahren herbe Rückschläge erlitten haben, wird nun offenbar versucht dasselbe Ziel durch Einbau von Hintertüren in die marktdominierenden amerikanischen Softwareprodukte zu erreichen
Rambo im Kino und Wesley Clark bei Larry King haben uns bisher den tiefen Sinn der US-Bomben und -Raketen erschlossen, die von Zeit zu Zeit auf bestimmte Teile der Welt niedergehen. Wenn die NSA neuerdings mithilfe von Microsoft arglose Benutzer weltweit heimlich überwacht, werden Hollywood und CNN uns wohl rasch eine Verklärung auch dieser Praxis liefern. Sie ist gewiß ein weiteres Element der uneigennützigen US-Mission für Moral und Freiheit in der Welt.
|
"Security in Kosovo has improved"
Amateur radio operators from Kosovo last night reported that the bodies of 42 Serbs had been found in a mass grave in the village of Zlas near Pristina
In the village of Ugljare, about ten kilometers east of Gnjilane, was discovered Tuesday a mass grave of Serbs who there is reason to believe were kidnapped on July 10 by Albanian terrorists ... Thirteen bodies have been transferred to morgues of the health center in Gnjilane where three persons were immediately identified. They are Dragan Tomic from Ranilog near Gnjilane and the brothers Djordje and Zoran Zdravkovic from the village of Glogovce near Lipljane... U.S. troops of the international KFor force, in whose zone of responsibility the crime against humanity was discovered, have known about it since July 24 and have concealed the knowledge from the world... The Council said OSCE human rights officers have confirmed there are a number of mass graves in the Gnjilane area, and the families of the other Serbs abducted by ethnic Albanian terrorists since KFor's deployment fear their relatives may have been murdered too... A new mass grave containing the bodies of 50 killed Serbs was discovered in the surroundings of Gnjilane, Tanjug learned Friday from informed sources in that town in Kosovo and Metohija. An unnamed representative of the U.N. police in Gnjilane informed late Thursday gathered Serbs that in the surroundings of the town had been found 50 more bodies... Serbia's deputy justice minister said late on Monday that this Yugoslav republic's forensic team has not been allowed to examine the bodies of Serbian civilians massacred in the village of Ugljare, 10 km from Gnjilane [TANJUG 25/26/27/28/31. 8. 1999]. Amateur radio operators from Kosovo last night reported that the bodies of 42 Serbs had been found in a mass grave in the village of Zlas near Pristina. According to unconfirmed information obtained by the radio operators, the alleged victims had first been tortured and then killed... KFOR's Pristina spokesman, Roland Lavoie,... said that KFOR could neither confirm nor deny information about the existence of the mass grave [freeB92 1. 9. 1999]. Four days ago, the Albanian terrorists abducted Veselin Takic together with his six-year old granddaughter Ana Takic. Ana was found later massacred, one of her arms missing. Vladimirka Stojanovic was found dead in her house. Her left leg was missing as well as her middle finger on her hand. The Centre for Peace and Tolerance in Prizren reports, the body of Desanka Tomic was found. Her body was headless and torn apart by stray dogs. The body of Vito Stojkovic (56) was found in the Bistrica river bed. Dragan Jovanovic (29) from Belgrade and Alajdin Kurtesi from Prizren were also killed. Gypsy Ilijaz Destani (60) and Zdravko Jokic (67) were beaten to death. Nine persons have been abducted so far within the area of Prizren since August 25 [Serbia Info 31. 8. 1999]. ![]() Blair, Albright und Terroristen-Chef Thaci |
8/29/99 Yugoslavia could lose its sovereignty over Kosovo unless there is a change of government in Belgrade, French Foreign Minister, Hubert Vedrine announced in his interview for today´s issue of Le Figaro [Free B92 28. 8. 1999]. Seit dem Ultimatum von Paris wiederholen die NATO-Sprecher ihre Botschaft ganz ungeniert: "Gebt uns Euer Land oder wir erobern es, Stück für Stück." - "Wir befinden uns im Jahre 1999 n. Chr. Der Balkan ist von der NATO besetzt... Der ganze Balkan? Nein! Ein von unbeugsamen Serben bevölkertes Ländchen hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten..." Ein Zaubertrank freilich steht den Verteidigern nur in den Comics von Goscinny und Uderzo zur Verfügung. 8/26/99 Verteidigungsminister Fasslabend erklärte bei einem Besuch österreichischer KFOR-Soldaten im Kosovo, dass ihr Einsatz Ausdruck internationaler Friedenspolitik sei [APA 26. 8. 1999]. Der Friede macht Fortschritte: Alle Juden haben das Kosovo verlassen müssen, da sie von albanischen Funktionären bedroht wurden, wie der Vorsteher der Jüdischen Gemeinschaft in Pristina, Cedda Prlincevic, laut Kathpress in einem Interview erklärte [STANDARD ONLINE 25. 8. 1999]. French and German Foreign Ministers Hubert Vedrine and Joschka Fischer praised Tuesday in Pristina the international KFOR peacekeepers and the UN civilian mission for successful activities, while the UNHCR said in Geneva that Serbia's Kosovo-Metohija province was being emptied out of its Serb inhabitants. UNHCR representative Chris Janowski said that only 30,000 Serbs remained in Kosovo-Metohija and that they, too, were gradually leaving. About 200,000 Serbs and Montenegrins have already fled the province in fear for their lives, the UNHCR said [TANJUG 26. 8. 1999]. 8/24/99 Mehr als 80.000 Roma sind nach eigenen Angaben seit der Rückkehr der Kosovo-Albaner aus dem Kosovo geflüchtet...Fischer und Vedrine wollen im Kosovo für Ende der Gewalt werben. Der deutsche Außenminister Fischer und sein französischer Kollege Vedrine reisen am Dienstag gemeinsam in das Kosovo, um zum Ende der Gewalt in der serbischen Provinz aufzurufen [APA 24. 8. 1999]. "Werben"? "Aufrufen"? Albanische Terroristen brandschatzen, berauben und ermorden ja nur Serben und Zigeuner. Da genügt der mild erhobene Zeigefinger. "Serbische Provinz"? Sie wird bald serbenrein sein. Die UCK hat seit dem Abzug der yugoslawischen Truppen rund 200 000 Serben vertrieben. Damit haben albanische Nationalisten seit 1945 etwa 600 000 Serben aus dem Kosovo hinausgeekelt/vertrieben.
8/20/99
Wir glauben, dass, wenn ganz Jugoslawien demokratisch und der Minderheitenschutz gegeben ist, [ wie der Schutz der nicht-albanischen Minderheiten im Kosovo? ] es aus Stabilitätsgründen besser ist, dass Montenegro im jugoslawischen Staatsverband bleibt. Sollte das Regime von Präsident Slobodan Milosevic bleiben, wird man sich mit der Frage der Unabhängigkeit Montenegros befassen müssen", sagt Jandl [Gesandter im Wiener Außenamt]. Es komme dann sehr stark auf die Umstände an [DER STANDARD 20. 8. 1999].
Bei einem Treffen von NATO-Botschaftern in Brüssel ist am Mittwoch über eine öffentliche Mahnung an die Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) wegen deren antiserbischer Übergriffe diskutiert worden. Auf Drängen der USA und Großbritanniens sei der Plan aber wieder verworfen worden, sagte ein NATO-Diplomat [STANDARD ONLINE 19. 8. 1999].
8/17/99
French KFOR peacekeepers in the north of Serbia's Kosovo-Metohija province have destroyed the TV and radio transmitter on Mt. Mokra Gora near Zubin Potok. The transmitter was 192 meters high and located at an altitude of 1,700 meters. KFOR command did not say why it downed the transmitter, and is guarding the location. TV transmitter on Mokra Gora was bombed by NATO aircraft more than ten times but was not hit. French soldiers occupied all the region around the RTV transmitter. The Serbian TV second channel and the Radio Belgrade second program cannot be seen or heard in southern Serbia and Kosovo-Metohija as a result of downed transmitter [TANJUG 16. 8. 1999]
Dazu paßt eine frühere Nachricht:
NATO countries headed by USA are finishing their project called 'Ring around Serbia', that is, they have been setting up construction of transmitters network to disable broadcasting of the Serbian Radio-Television (SRT) and to broadcast at the SRT frequencies the 'Voice of America', Radio Free Europe, and some other TV information programme, reports the Serbian Radio-Television. This information was revealed by Robert Gelbard before the Foreign Relations Committee of the US Senate [TANJUG 11. 8. 1999]
Die NATO will das Informationsmonopol über den Balkan. Sie versucht mit all ihrer technischen Überlegenheit und Macht indigene Kräfte mundtot zu machen. Wie gut sind die Absichten hinter einem solchen Terror gegen mißliebige Nachrichten?
8/8/99
Montenegro soll weiterhin ein Teil Jugoslawiens bleiben. US-Außenamtssprecher James Rubin bescheinigte der kleineren jugoslawischen Teilrepublik zwar einen "vernünftigen Reformkurs" zu verfolgen, forderte die Regierung in Podgorica aber auf, "weiterhin innerhalb Jugoslawiens zu arbeiten, um den Schutz der Rechte Montenegros sicherzustellen". Bonn sprach sich gegen jede Grenzveränderung aus [DER STANDARD 7. 8. 1999].
Ohne Yugoslawien ist der Balkan der NATO nur zur Hälfte nützlich. Serbien hat über 10 Millionen Einwohner, Montenegro knapp 700 000. Gelingt es der NATO, die gegenwärtige Regierung durch eine botmäßige zu ersetzen, bedarf es nach der Sezession Sloweniens, Kroatiens, Bosniens und des Kosovo keiner weiteren Grenzveränderung: die NATO kontrolliert Südosteuropa. Ihre nächste Etappe Richtung Osten müßte Weißrußland sein.
8/6/99
Montenegro's pro-Western government Thursday called for the end of Yugoslavia as it now exists [CNN 5. 8. 1999].
Machtwechsel in oder Auslöschung von Yugoslawien - was führt rascher zum Erfolg?
How did Pizarro come to be at Cajamarca? Why didn´t Atahuallpa instead try to conquer Spain?
frägt Pulitzer-Preisträger Jared Diamond. Die Antwort ist einfach: Pizarro hatte unschlagbare Vorteile auf seiner Seite, nämlich
Die Logik der Eroberung ist unverändert: Ersetzt man in Diamonds Frage Pizarro durch NATO, Cajamarca durch Yugoslawien, Atahuallpa durch Milosevic und Spanien durch die USA, braucht man auch die Antwort nur zu aktualisieren. Die NATO ist überlegen durch BOMBEN, RAKETEN UND MEDIEN.
Nicht doch, rufen ihre Telekrieger und Printwarriors. Die Moral! Die Moral! Der NATO geht es nicht um Eroberung, sondern um die Menschenrechte!
So ähnlich hat schon die Rechtfertigung der Spanier geklungen. Sie stützten sich nur nicht auf die Menschenrechte, sondern auf die Bibel:
Governor Pizarro now sent Friar Vicente de Valverde to go to speak to Atahuallpa, and to require Atahuallpa in the name of God and of the king of Spain that Atahuallpa subject himself to the law of our Lord Jesus Christ and to the service of His Majesty the King of Spain [GUNS, GERMS, AND STEEL, Seite 73].
Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Atahuallpa schleuderte die ihm überreichte Bibel zornig zu Boden, der Geistliche zeterte, Pizarro nahm Atahuallpa gefangen, ließ den Ungläubigen hinrichten und zerschlug das Reich der Inka im Namen Gottes.
8/1/99
American soldiers from NATO's peacekeeping force escorted the last few hundred Serbs from the village of Zitinje into exile [CNN 1. 8. 1999].
Wie nett ethnic cleansing doch sein kann.
7/31/99
Der Killer von Atlanta beherrscht die frontpage bei BBC und CNN, nicht der quicke "Gipfel" von Sarajewo. Mit Recht, das Resultat ist mager. Es ist die Konsequenz einer diskriminierenden Regie: Die Veranstalter haben Yugoslawien demonstrativ nicht eingeladen. Damit haben sie den Aufbruch der Balkanvölker in die propagierte Richtung selbst blockiert:
Die Gipfelteilnehmer engagieren sich für regionale Zusammenarbeit als Mittel der Integration der Balkanländer in übergreifende Strukturen...Sie erklären ihre Entschlossenheit, alle politischen und wirtschaftlichen Hindernisse zu beseitigen, die dem freien Verkehr von Gütern und Kapital zwischen den Ländern der Region im Wege stehen [DER STANDARD 30. 7. 1999].
Regionale Zusammenarbeit? Seit Jahren fördern die NATO-Staaten und ihre Vasallen die nationalistische Parzellierung des Balkans mit allen politischen und militärischen Mitteln. Nun fordern sie Völker zur Zusammenarbeit auf, die mit NATO-Unterstützung zehn Jahre lang emsig politische und ökonomische Barrikaden gegeneinander errichtet haben, Völker, die aufgrund blutiger und verlustreicher Sezessionskriege wohl auf Jahrzehnte verfeindet sind. Ist diese Gipfel-Botschaft zynisch oder naiv? Einige Teilnehmerstaaten müssen sich gefrozzelt fühlen. Sie haben als Lohn für ihre Botmäßigkeit mehr als warme Luft erwartet.
White House officials stress that the burden of the Stability Pact must be borne by the Europeans and the governments of the region [BBC 30. 7. 1999].
Zumindest die US-Strategie wird allmählich klar. Die USA scheinen sich mit dem militärischen und politischen Raumgewinn in Südost-Europa zu begnügen. Mehr als der unterwentwickelte Hinterhof Europas darf der Balkan nach diesem Konzept gar nicht werden. Das selbstbewußte Yugoslawien stört dabei - wie Kuba in Mittel- und Südamerika stört. Aber der Balkan ist nicht Südamerika.
Der amerikanische Präsident Clinton ist von den internationalen Persönlichkeiten in Österreich am beliebtesten. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IMAS. Auf den Plätzen folgen der britische Premierminister Blair und Papst Johannes Paul II. Der jugoslawische Präsident Milosevic ist für die Österreicher dagegen ein 'Buhmann' [APA 30. 7. 1999].
Die APA berichtet vom Resultat der täglichen Medienmassage, als beruhe die unterschiedliche Beliebtheit dieser vier Herren auf der unmittelbaren persönlichen Erfahrung Tausender Österreicher.
Worin besteht die Leistung der "spin doctors"? Sie manipulieren das öffentliche Bewußtsein weniger durch Lügen als durch Etablierung eines bestimmten Wahrnehmungsschemas. Das von ihnen geprägte und laufend verstärkte Image eines Bewußtseinsinhaltes (Personen, Institutionen, Ethnien etc) ermöglicht in der Folge, alle darauf bezogenen Ereignisse mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit in einem bestimmten Licht wahrzunehmen und zu interpretieren.
Spin doctors und medienkluge Politiker pflegen dazu einen intensiven und vertraulichen Umgang mit Chefredakteuren, "Edelfedern" [Handke] und Programmdirektoren. All diese Leute sind einander oft unmittelbar nützlich. Das erleichtert die Abstimmung des Wahrnehmungsschemas unter ihnen beträchtlich. Das operativ tätige Fußvolk der Redakteure, Kommentatoren und Moderatoren bewegt sich in überwältigender Mehrheit in vorgegebenen Interpretationsrastern. Der endverbrauchende Zeitungsleser und TV-Konsument hat noch viel geringere Chancen, faconierte Informationen anders als in der erwünschten Richtung zu interpretieren.
In diesem System sind Lügen kaum erforderlich. In der Regel genügt die imagekonforme Selektion und Aufbereitung von Information. Manche Ereignisse gefährden allerdings das erwünschte Wahrnehmungsmuster oder reichen nicht aus, um bestimmte Aktionen zu rechtfertigen. In solchen Fällen ist Desinformation unvermeidlich, um einen Stimmungsumschwung zu verhindern. Die Technik ist einfach: etwas Falsches lautstark behaupten oder etwas Wahres entschieden zurückweisen; einige Tage mit Dementis und "Prüfungen" überbrücken; das öffentliche Bewußtsein durch neue Inhalte ablenken; die Wahrheit kleingedruckt zulassen. Sie ist nun ungefährlich und kann flugs umfunktioniert werden: als Beweis für die "freie" und "unabhängige" Information in einer "offenen" Gesellschaft.
Jüngere Beispiele für wirksame, aber nachweislich falsche Behauptungen im Infowar gegen Yugoslawien: die "Liquidierung" albanischer Führer durch Serben; das "Konzentrationslager" im Stadion von Pristina; das "Massengrab" mit 350 Leichen in Ljubenic.
7/27/99
Geschwafel...
STANDARD: Herr Bundeskanzler, Sie nehmen hier an einer Konferenz teil, die die Folgen des Kosovo-Krieges aufarbeiten soll. Alles in allem: war dieser Krieg notwendig?
SCHRÖDER: Wenn man es im Wortsinn nimmt, ja. Es ging darum, die Not der Kosovaren zu wenden und das ist Gottseidank gelungen. Niemand fällt es leicht, solche Entscheidungen zu treffen, aber es war unausweichlich und damit auch richtig. Einmal, um ethnische Säuberungen zu verhindern und zum anderen, um deutlich zu machen, daß die Wertegemeinschaft Nato und die Staatengemeinschaft Prinzipien haben, deren Verletzung in Europa nicht hingenommen werden können [STANDARD 23. 7. 1999].
...und Realität:
Im Kosovo sind am Dienstag erneut zwei Serben umgebracht worden. Die beiden Männer wurden von französischen KFOR-Soldaten tot in einem Auto
in der Ortschaft Vucitrn aufgefunden. Vor vier Tagen waren in Gracko 14 Serben umgebracht worden [APA 27. 7. 1999].
Kosovo: 198 murders, 840 lootings and 573 arson attacks in six weeks. Is this the mark of a province under control? ...According to the latest statistics, one Serb is being murdered on average every 24 hours [BBC 26. 7. 1999].
Acting head of the UNHCR mission in Belgrade Eduardo Arboleda on Tuesday expressed his organization's concern about over 170,000 internally displaced persons from Kosovo and Metohija who are currently elsewhere in Serbia and in Montenegro [TANJUG 27. 7. 1999].
KFOR press-center in Kosovska Mitrovica confirmed that there was robbery in the big Yumco confection factory, in DES, Factory of processing equipment, "Transkosovo", "Kosmet-prevoz" and other enterprises...According to the eye-witnesses, from the Yumco confection factory were taken all 300 most modern Japanese sewing machines which value is over 3 millions of German marks. The machines from this factory were loaded into trucks with Kukes (Albania) registration table [Serbia Info 27. 7. 1999].
NATO-Sprachregelung, von den meisten Journalisten kritiklos übernommen: Nicht-Serben sind Opfer "ethnischer Säuberung" und werden "vertrieben". 170 000 Serben haben den Kosovo nach der NATO-Besetzung hingegen "verlassen". Den "Exodus" der Serben nach erfolgreicher NATO-Intervention durften wir schon in der Krajna und in Bosnien beobachten. Die NATO hat dagegen kein Mittel. Sie bedauert. |
Notizen von 10/14/2000 bis 02/08/2001 Notizen von 04/08/2000 bis 10/08/2000 Notizen von 11/04/1999 bis 04/02/2000 Notizen von 7/27/1999 bis 10/23/1999 Notizen von 6/03/1999 bis 7/18/1999 |
COME IN
GARDEN
ARTICLES
CHARIVARI
HOME
Hosted by geocities |