16. September 2006

[Innertreffling] Ab 1830 Uhr finden wir uns in einem Waldstück in der Nähe des Dieseder-Teichs ein. Mit gedämpfter Stimme begrüßen wir einander und plaudern in kleinen Gruppen über die Jagd im Sommer und über unsere Pläne für den Herbst.

Bei Einbruch der Dämmerung gegen 1900 Uhr begrüßt Franz die Runde, erteilt die üblichen Verhaltensregeln und mahnt, nicht die einfallenden, sondern nur aufsteigende Enten zu beschießen.

Leise beziehen zwanzig Jäger Position unter Bäumen und Strauchwerk, einige im Mais. Ich suche Deckung unter einer Traubenkirsche. Von meinem Stand aus werde ich Enten aufs Korn nehmen, die der Schützenkette beim Teich entkommen sind und an Höhe und Geschwindigkeit gewonnen haben.

Unter einer Eberesche auf der anderen Straßenseite winkt Muck mir zu. Kaum habe ich mich eingerichtet, knattern am Teich schon die Flinten. Eine in weitem Bogen abstreichende Ente hole ich erst mit dem zweiten Schuss auf den Boden.

Etwas später das nächste Feuerwerk. Ein steiler Erpel fällt mir nach gutem Treffer vor die Füße. Das erspart die Suche.

Gegen 1940 Uhr kommt mir eine Ente im Abendhimmel quer von rechts. Ich fahre nach, über der Eberesche hole ich sie ein und drücke im Überholen ab. Sie fällt hinter den Stand von Muck.

Es ist dunkel geworden und Franz bläst ab.

Nun beginnt die Suche nach den noch nicht geborgenen Stücken. Die Deutsch Kurzhaar-Stars von Hans und Erwin rauschen durch Mais, Schilf und Unterholz.

Als mein erstes Stück gefunden ist, suche ich nach der dritten Ente. Ich vermute sie im Gestrüpp hinter der Eberesche. "Sie ist in den Mais gefallen" will Sepp jedoch von der anderen Seite beobachtet haben.

Mittlerweile liegen 23 Stück auf der Strecke und ich tappe immer noch, mit einer Lampe bewaffnet, im Mais herum. Hin und wieder saust ein eifriger Hund an mir vorbei. Sepp hat aufgegeben und sich zur Streckenlegung gesellt.

"Du hast sie nur geflügelt, sie hat sich aus dem Staub gemacht oder ist unter den bereits gefundenen Stücken" meint Franz. Nein, denke ich hartnäckig. Sie ist gefallen wie ein Stein, Sepp hat sich getäuscht, die Ente liegt im Dornengestrüpp. Aber wie...

Da taucht Pold mit seinem Terrier aus der Dunkelheit auf. Die kleine Aika ist wildscharf und hat sich bei vielen Baujagden bewährt. "Die großen Hunde gehen da nicht rein" deute ich auf das Dickicht. "Lass die Aika ran."

Aika blafft, verschwindet in den Dornen, gibt Laut und kommt mit der Ente heraus.

Der gespritzte Rote von Pold beim Gangl-Wirt geht auf meine Rechnung.


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