Techniktraining

Seit dem Ausflug nach Tirol Ende Juli hab´ ich nur im Garten geübt. Ein Parcours ist gewiss unterhaltsamer, hilft mir aber nicht bei der Verbesserung der Schusstechnik.

Immer wieder entdecke ich minimale Unstetigkeiten in meinem Bewegungsablauf. Neulich beim Griff und damit beim Druckpunkt der Bogenhand. Welche Nuance im Griff aber ist optimal? Kaum glaubst du, das herausgefunden zu haben, liegt der nächste Schuss schon wieder nicht genau dort, wo du ihn haben willst. Hast du es also herausgefunden? Oder hast du nun etwas anderes falsch gemacht? Bei der Druckverteilung an den Zugfingern? Beim Ankern? Beim Lösen?

Ein so sensibles Körpergefühl zu entwickeln, um a) den zielsichersten Ablauf herauszufinden, ihn b) konstant zu praktizieren und c) nach einem misslungenen Schuss genau die dafür verantwortliche Abweichung wahrzunehmen - das dauert viel länger, als ich vermutet und gehofft habe.

Vergleichsweise "gut" auf Plastiktiere zu schiessen ist nett. Ich messe die Auswirkungen jedes Schusses auf ein 3-D-Ziel aber an seinen Auswirkungen auf ein bejagtes Wildtier. Nach diesem Maßstab sind meine Ergebnisse immer noch zu schlecht und zu inkonsistent, um guten Gewissens den Schritt zur Bogenjagd zu machen.



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Schon nach wenigen Pfeilen ist jeder Bogenschütze davon überzeugt, einen identischen Bewegungsablauf zu haben. Wenn es denn auch so wäre, würden auch die Einsteiger alle Pfeile auf 90m auf einen Bierdeckel schießen können, und zwar immer und immer wieder, ohne Ausnahme. Die Praxis zeigt, dass es etwas anders läuft. Der Griff in den Bogen, der Griff in die Sehne und der Stand müssen von dem Bogenschützen immer identisch ausgeführt werden. Dies schaffen aber nur die wenigsten, und diese auch nur durch langjähriges Training und intensives und bewußtes Schießen.
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Der Anteil des Techniktrainings beim Bogenschießen darf durchaus zwischen 50 - 70% liegen.

Uwe Losse


Nockpunkt