Ablauf

Differenzierte Ablauflaufbeschreibungen wie man sie zum Beispiel auf Uwe Losses verdienstvoller Site findet, sind als Anleitungen sehr hilfreich. Je präziser ich den Schussablauf jedoch in eigenen Worten beschreiben kann, umso besser kontrolliere ich ihn tatsächlich. Auch das Umgekehrte gilt: je mehr Momente des Ablaufs ich beherrsche, umso besser kann ich sie verbalisieren. Aktuell achte ich besonders auf folgende Momente:

1) Mit beiden Augen das Ziel festlegen. Als Punkt, nicht als Fläche.

2) Die linke Schulter und Hüfte nach dem Ziel ausrichten. Mein Stand ist entgegen den Empfehlungen einiger Barebow-Meister nicht offen, sondern geschlossen.

3) Die Bogenhand um den Griff des gesenkten Bogens schließen, den Daumen dabei tiefer legen als die Ebene vom Zeigefinger bis zur Handwurzel, Ellbogen nach außen drehen.

4) Die Finger der Zughand mit tiefem Griff an die Sehne legen, Hand und Sehne in eine Ebene, Pfeil und Unterarm in eine Linie bringen und die Sehne in dieser Ausrichtung vorspannen.

5) Bogen- und Zugarm heben, Bogen und Kopf dabei leicht nach rechts neigen und mit der Bogenhand intuitiv auf das Ziel zeigen.

6) Den Zugarm bis zum Anker und gleichzeitig bis zur Erreichung der Rückenspannung mit abnehmender Geschwindigkeit ziehen. Bleiben Pfeil und Zugarm während dieser Bewegung in völlig gerader Linie, gelingt der Auszug ungemein glatt und nahezu geräuschlos. Am besten geht das mit geschlossenen Augen.

7) Wenn ich Zielpunkt, Pfeil und Zugarm in einer Linie wähne, die Zughand öffnen und mit dem Daumen der zurückfallenden Zughand die rechte Schulter berühren.

Acht Jahre Zeit, um zu einem internationalen Leistungsschützen zu werden - siehe Beitext -, hab´ ich in meinem Alter freilich nicht mehr ;-)



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Der Schussablauf beim Bogenschießen ist eine Folge von einzelnen Phasen, Teilschritten und Elementen. Der Bogenschütze muss die einzelnen Abläufe bewusst und einzeln durchführen um zu einem guten Bogenschützen zu werden. Die Kunst des Bogenschießens ist die Kunst des identischen. Jede einzelne Phase, Teilschritt und Element müssen mit gleicher Kraft und Zeit ausgeführt werden, um auch ein identisches Schussbild zu erzeugen. Die Dauer für das erlernen dieser Punkte nimmt viel Zeit in Anspruch. Nach ca. 3 Jahren hat der Bogenschütze alle Punkte des Bogenschießens (auch die nicht direkt zum Schussablauf gehören) erlebt und vom Grundsatz begriffen. Die Ausbildung der Feinarbeiten und Verbesserung zum internationalen Leistungsschützen nimmt ca. 8 Jahre in Anspruch.
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Der Bogenschütze muss lernen, den Schuss zu fühlen. Der Bogenschütze muss den idealen Schussablauf mit dem tatsächlich stattgefundenen Schussablauf in seinem Geist abgleichen. Dies ist einfach gesagt und so schwer umzusetzen. Bedeutet dies doch konsequentes Training und ständige Visualisierung.
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Jedes mal wenn der Pfeil nicht im Gold steckt, hat der Bogenschütze einen Fehler gemacht.

Uwe Losse


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