| 23. 09. 2025 | Hattrick | |||
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Herbstabschuss
Häufig überwiegen die Sorgen, ob die rechtzeitige Erfüllung der Abschusspläne gelingen wird. Nutzung der Schusszeiten ab dem ersten Tag. Tatsächliche Bejagungszeit möglichst kurz halten und effizient nutzen! Die Einstellung, man habe noch soooo viel Zeit bis zum Jahresende, rächt sich spätestens ab Ende Oktober, wenn die Tage kurz werden... Möglichkeiten zur Erlegung unmittelbar nach dem Kalb bzw. den Kitzen nutzen! Nie wieder weiß man so sicher, dass dieses Tier / diese Geiß nicht führt... Mit der Erlegung von kranken, schwachen und überalterten Stücken wird der notwendige Abschuss nicht erfüllt werden können. Diese Stücke sind bei Auswahlmöglichkeit natürlich vorrangig zu erlegen, zusätzlich aber auch gesunde und normal entwickelte Stücke ab Beginn der Schusszeit. Nicht lange zuwarten, ob vielleicht noch eischwächeres Stück nachkommt... Wenn sich die Gelegenheit ergibt, mehrere Stücke erlegen! (Kalb bzw.Kitze vor dem Muttertier)
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Bei zwei Morgenansitzen in verschiedenen Revierteilen habe ich schon in den ersten Septembertagen je zwei Kitze erlegt. Noch nie war ich beim Herbstabschuss in der Gemeindejagd so früh erfolgreich. Bei meiner Erkundungsfahrt vorgestern Abend sehe ich, wie der Bauer die Ackerbohnen vor einer selten genutzten Ansitzleiter endlich erntet. Am Morgen darauf sitze ich an. Mit der Wärmebildkamera mache ich erneut zwei Kitze mit einer Geiß aus, aber nur bruchstückhaft durch einen ins Blickfeld ragenden Blättervorhang. Sie bleiben eng am Gehölzrand und treten nicht ins Feld aus. Am Vormittag säge ich die Äste mit dem störenden Blattwerk ab und entsorge sie in der Hecke. Am Abend muss ich lange auf den Auszug warten. In der zunehmenden Dämmerung kann ich keinen Schuss anbringen, weil aus dem erhöhten Bewuchs am Gehölzrand nur hin und wieder ein Haupt auftaucht. Als ein Kitz schließlich ins Feld tritt und breit steht ist es schon ziemlich dunkel... jetzt! ... Liegt. Ich repetiere im Anschlag. Das abgesprungene zweite Kitz kommt zögernd wieder... nimmt den Schuss an, bleibt aber nicht im Feuer. Ich repetiere erneut. Vielleich sieht auch die Geiß nach dem ersten Kitz... Ja! Dunkel hebt ihre Silhouette sich vom helleren abgeernteten Feld ab... Sie zeichnet und flüchtet auch ins Gehölz. Bis ich abgebaumt habe und beim Anschuss einlange ist es stockfinster. Mithilfe der Wärmebildkamera finde ich das zweite Kitz auf der anderen, tiefer gelegenen Seite der dichten, verkrauteten Hecke. Mühsam und auf allen Vieren ziehe ich es durch Äste und Gestrüpp das steile Gelände hinauf und hinaus aufs Feld. Erschöpft lege ich es neben dem ersten Stück ab. Die Geiß habe ich bei dieser Suche nicht entdeckt. Ich rufe R. an. Sein Hund nimmt am Anschuss Witterung auf und zieht zielsicher davon. Kurz darauf ruft R. ein fröhliches "Weidmannsheil!" und kommt mit Stirnlampe, Hund und der erlegten Geiß zum Aufbruchplatz zurück. Er freut sich mit mir, dass sein Hund erfolgreich gearbeitet hat. |
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Horrido! |
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