Zieltechnik |
Den Stand, das Einnocken, die Griffe von Bogen- und Zughand, den Vorauszug, den Auszug und den Anker habe ich mittlerweile ritualisiert, handhabe diese Elemente also ziemlich konstant. Das Zielen hingegen oszilliert zwischen verschiedenen Techniken. In den letzten zwei Jahren habe ich alle Varianten des Zielens durchprobiert. Willentlich habe ich nun den Zielpunkt im Fokus und in Linie damit - unscharf im Vordergrund - die Bogenhand: ohne Augenbewegung, also double vision. Dennoch ertappe ich mich hin und wieder bei einem Blick auf den Pfeil oder auf das Bogenfenster. Wie kommt es dazu? Meist provoziert eine Entfernungsänderung den Seitenblick auf den Pfeil (split vision) oder auf das Bogenfenster (gap): ich traue dem Zielen über die Augen-Hand-Koordination dann offenbar nicht und suche nach zusätzlichen Anhaltspunkten. Schieße ich dann besser? Nein. Vermutlich, weil der Ablass unter der Irritation leidet: wenn ich beim Zielen nach mehr Sicherheit suche, geht ein Schuss nicht selten zu früh, zu spät oder verrissen ab. Was also ist besser: a) bei wechselnden Umständen die Zieltechnik ändern, aber bewusster und präziser als bisher? Oder b) ein und dieselbe Zieltechnik unter allen Umständen beibehalten? Ich versuch´s zunächst mit b), dh ich schiebe bei einer Veränderung der Entfernung den Gedanken ein "du musst deine Haltung der Lage des Zielpunktes anpassen" - und ziele dann wie gehabt.
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Wenn man nicht trifft, kann das mehrere Gründe haben. Es kann ein Fehler in der Schusstechnik sein, es kann ein Fehler in der Zieltechnik sein, es kann aber auch eine Kombination aus beiden sein...
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Nockpunkt |