Am 26. 3. 2011 folgen 150 Schützen der Einladung zum Frühjahrsturnier in Gutau. Geschossen wird in Vierer- oder Fünfergruppen auf jeweils 20 Ziele am Vor- und am Nachmittag. Im Bild die weiteren Mitglieder meiner Gruppe: Peter und Paul, zwei Langbogenschützen aus Budweis, und Hary T., Vereinskollege und Jagdgenosse.

Um 1500 Uhr ist das Turnier zu Ende. Bis die Ergebnisse ausgewertet sind und Karl Messerer zur Siegerehrung ruft, dauert es bis 1630 Uhr. Zeit für Gespräche, Scherze und Hänseleien im Zelt oder am Feuer rund um den Kessel, in dem Hary T. Punsch aufbereitet hat.

P. klagt, in letzter Zeit sei er wenig zum Schießen gekommen und fragt mich nach meinem Training.

"Ich experimentiere" antworte ich.

"Mit welchem Material?"

"Mit keinem Material. Mit dem Stil. Ich habe mich für einen jagdtauglichen Bogen und für jagdtaugliche Pfeile entschieden. Das Suchen nach "besseren" Pfeilen, Bögen und Sehnen macht mich zu keinem besseren Schützen. Ich nehme immer kleinere Momente meines Bewegungsablaufs wahr. Ich experimentiere mit ihnen. Den optimalen Ablauf, den ich in allen Momenten beherrsche, hab´ ich noch nicht gefunden."

Mit 648 Punkten werde ich bei der Veteranenwertung mit sechs Punkten Rückstand Zweiter (siehe Beitext).

648 Punkte machen im Vergleich zu den besten Ergebnissen in der allgemeinen TR-RB Klasse freilich bescheiden: Der Sieger erzielt 712 Punkte. Er hat zahlreiche Turniere und Meisterschaften gewonnen, darunter mehrmals den Mühlviertler-Cup und den AAA-Cup.


Viermal habe ich einen zweiten und einmal einen dritten Schuss gebraucht. Das kostet Punkte. Selbst ohne solche Patzer aber sind gute Ergebnisse nur zu erzielen, wenn mehr als die Hälfte aller ersten Pfeile im kill landet.


Anders gesagt: in der TR-RB-Klasse sind nur Treffer gut, die bis zu einer Entfernung aus 27 Meter nicht weiter als zwei Zoll vom Zielpunkt abweichen.


Ob ich in meinem Alter an so präzise Treffer in konsistenter Weise noch herankommen kann? Solange es mir Spaß macht, werd´ ich´s jedenfalls versuchen.