28. 07. 2012   Der Maisbock  
       

Böcke können beim Blatten sehr nahe an einen heran springen.  Diese Tatsache sollte bereits beider Platzwahl berücksichtigt werden. Wichtig bei der Blattjagd ist ein Standort, der ein möglichst freies Sichtfeld bietet.

Es ist während der Brunft schwer zu sagen, aus welcher Richtung sich der Bock nähern wird. Man sollte sich deshalb so einrichten, dass man relativ frei beweglich bleibt und nicht durch eigene Ausrüstung behindert wird.

Trotz all dieser Punkte muss speziell bei der Blattjagd auf die eigene Deckung geachtet werden. Da die Distanz zwischen Jäger und Wild oft sehr gering ist, werden speziell helle Hautflächen und ähnliches sehr leicht wahrgenommen.

Langärmlige Hemden empfehlen sich deshalb auch in den Hundstagen. Manche Blattjagd-Profis raten sogar grüne Moskitonetze über dem Hut zu tragen. Einerseits werden so lästige Plagegeister abgehalten, andererseits unterstützt ein solches Netz die Verblendung.

......

Beim Blatten soll jeder Laut kurz und abgehackt klingen. Es sollte also ein klar abgegrenztes “PFIPP" ertönen. Bei Blattern sollte man deshalb immer auf einen gleichmäßig-kräftigen Einsatz achten und nicht warten, bis einem “die Luft ausgeht". Erklingt nämlich das berüchtigte “PFIAUH", fällt der Fiep am Ende ab und imitiert den Ruf des Bussards. Und dieser fördert das Brunftverhalten bekanntlich nicht besonders.

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[Bakonysarkany] Gestern abend und heute habe ich an verschiedenen Orten geblattet. Lediglich zwei Böcke habe ich gesichtet: einen recht guten und einen verkümmerten Abschussbock, soweit ich ihn in der Schnelle ansprechen konnte. Keiner der beiden ist auf Schussweite herangekommen. Ein paar Tage zu früh, um zu blatten?

Es ist Abend geworden. Zum ersten Mal nutze ich den neuen Hochsitz am Fahrstreifen zwischen den beiden großen Maisfeldern im Norden des Reviers. Sauen treten hier zuweilen aus. Sie schätzen die Ringlotten, die offenbar noch zu Kolchosezeiten am Wegrand angepflanzt worden sind.

Ein letztes Mal fiepe ich. Da steht plötzlich ein Bock auf dem Weg, linker Hand, keine dreißig Meter weit. Er starrt zum Sitz. In der Dämmerung kann ich mit freiem Auge nur erkennen, dass sein Gesicht grau und sein Körperbau nicht der eines Jahrlings ist. Die Büchse liegt quer zur erforderlichen Schussrichtung auf der Brüstung. Wenn ich mich rühre, springt er ab.

Er läuft unschlüssig hin und her. Dann springt er zurück ins Maisfeld. Ich lege die Büchse um und blatte erneut. Nach wenigen Augenblicken taucht er wieder auf, aber nun zu weit rechts von der Richtung des Büchsenlaufs. Er fixiert den Stand. Ich halte den Atem an.

Ohne Laut schlüpft er wieder in den Mais. Ich richte die Büchse auf die Stelle, an der er verschwunden ist und blatte sofort. Da schiebt er sich halb heraus und steht spitz. Ich trage unterhalb des Trägers an und schieße ohne Zaudern.

Krachend wirft er sich herum. Einige Sekunden raschelt es in den mannshohen Stauden. Dann Stille. Er liegt, meine ich.

Am Anschuss finde ich im Licht der Taschenlampe nur ein paar Tropfen Schweiss. Ich mache einige Schritte in die vermutete Fluchtrichtung, finde ihn aber nicht.

Mit einem Wermut-Spross verbreche ich den Anschuss und rufe Z. an, der mit H. im Südteil des Reviers ansitzt. Ich bitte ihn, den Hund aus Hanta zu holen. Nach wenigen Minuten kommt Z. angefahren, um sich ein Bild zu machen.

Er richtet eine starke Lampe auf den Anschuss, hockt sich nieder und zerreibt einen Tropfen Schweiss zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann leuchtet er nach allen Seiten in den Mais, geht langsam hinein, zieht aber nach links, während ich bei meiner abgebrochenen Nachsuche nach rechts gegangen bin.

Ich folge ihm auf den Fersen. Da! Weitere Tropfen im Lehm! "Weidmannsheil!" sagt Z. und bückt sich. Ein schwerer, reifer Bock. Der Einschuss hat das Brustbein durchschlagen. Kein Ausschuss. Die Kugel steckt im Gescheide.

 

Horrido!