Blank Bale |
Treffer in einen Kreis von 10 Zentimeter Durchmesser gelingen mir auch nach zwei Wochen dokumentierten Trainings im Schnitt nach wie vor nur bei jedem dritten Schuss. Die Nicht-Treffer scheinen zwar enger zu gruppieren als zu Beginn, aber das zählt nicht. Am frustrierendsten sind unerwartet weite Abweichungen von zehn oder mehr Zentimetern oder ein unerwarteter Anschlag der Sehne an der Bogenhand - oft kann ich mir dabei nicht im Detail klar machen, was falsch gelaufen ist. Jeder Schussablauf ist ja ein Tor zu kaum wahrnehmbaren Variationen beim Stand, bei der Ausrichtung der Bogenhand, beim Griff, bei den Zugfingern, beim Auszug, beim Ankern, in der Expansions- und in der Abschlussphase. Noch dazu sind diese Varianten unterschiedlich kombinierbar. Den für mich idealen Bewegungsablauf habe ich bisher nicht gefunden und fixiert. Auch diese Unsicherheit behindert die Konsistenz. Gegenwärtig scheint mir folgende Kombination von Momenten am zielführendsten: Ein fast GESCHLOSSENER STAND unterstützt mich bei der Trefferquote besser als ein offener Stand. Die Schulter der BOGENHAND mit zurückgezogenem Schulterblatt tief und nicht in Linie mit dem Ziel zu halten ist muskelentspannend und scheint mir mehr Konsistenz zu geben. Ich kombiniere diese Haltung aber mit dem geschlossenen, nicht mit dem offenen Stand. Mein GRIFF ist locker, wie vielfach empfohlen und ich reproduziere ihn ausreichend konsistent. Bei den FINGERN der Zughand erfordert der Tiller meines Recurves das Splitting. Drei Finger unter dem Nockpunkt erleichtern vermutlich die gleichmäßige Zuggewichtsverteilung. Dennoch bin ich dabei meist genau und konsistent. Der AUSZUG gelingt mir seit längerem auch bei 53 Pfund gerade ohne vertikale oder horizontale Abweichung. Den DOPPELTEN ANKER hingegen reproduziere ich nicht konsistent. Damit zusammenhängend ist der ABSCHLUSS schließlich der vermutlich instabilste Moment meines Bewegungsablaufes. Das ZIELEN kommt in dieser Aufzählung nicht vor, weil es der bewußte Aspekt beim ergebnisorientierten Schuss ist. Die Formaspekte hingegen - gesondert geübt an der Blank Bale - bleiben beim Zielschuss im Bestfall unterbewußt. Die Hinweise von Rod Jenkins dazu in Masters of the Barebow Vol. 3 finde ich sehr hilfreich (siehe Beitext).
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When you are blank-bale-shooting you have to resist aiming.
All your focus should be on each individual aspect of your shot. The moment the arrow clears the bow the main thing we need to do is aiming. ROD JENKINS |
Nockpunkt |