COME IN  GARDEN  ARTICLES  CHARIVARI  HOME Zur Rolle des AMS im Strukturwandel

Roman Obrovski



Zusammenfassung eines Referates vom 28. 4. 1999 anläßlich eines WAFF-Workshops in Wien zum Thema "Strukturwandel".


 

Lage

Leistungsstarke, kostengünstige Verkehrssysteme und technologische Umwälzungen im Bereich der Telekommunikation entgrenzen regionale Märkte immer mehr. Eine wachsende Zahl von Arbeitsuchenden, Beschäftigten und Betrieben wird oft überfallsartig mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Sie entspringen den erweiterten Handlungsmöglichkeiten des Managements, Einkauf, Produktion, eigene und zugekaufte Dienstleistung im globalen Maßstab zu optimieren.

Position des AMS OÖ

Das AMS OÖ sieht seine Rolle nicht im Widerstand gegen diesen Prozeß und übernimmt keine Funktion zur Mumifizierung von Strukturen. Das AMS OÖ will Arbeitsuchende und Betriebe vielmehr unterstützen, damit sie mit der beschleunigten Veränderung von Arbeitsinhalten, -prozessen, -methoden und -organisation im Zuge der Globalisierung bestmöglich zurecht kommen.

Mit einer offensiven Strategie will das AMS OÖ zur Minimierung der Arbeitslosigkeit und zur sozialverträglichen Gestaltung des Strukturwandels beitragen.

Ziele und Maßnahmen

Wir sorgen dafür,
daß Arbeitslosigkeit keinen Tag länger dauert,
als der Markt es erzwingt.

Wir führen Arbeitsuchende, die job-ready sind, mit Arbeitgebern möglichst rasch und treffsicher zusammen. Wir verfolgen dieses Ziel durch eine aktivierende und verbindliche Betreuung der Arbeitsuchenden ab dem ersten Tag der Arbeitslosigkeit, durch ein professionelles Service für Unternehmen, durch Selbstbedienungs-Angebote in jeder AMS-Geschäftsstelle und über das Internet. Wir organisieren die lückenlose Intensivbetreuung für von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Arbeitsuchende.

Wir fördern die marktgerechte Qualifizierung
von Arbeitsuchenden und die berufliche Weiterbildung
von Beschäftigten über 45

Die Unterstützung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitsuchenden und die Arbeitskräfteentwicklung nehmen gegenüber der bloßen Vermittlung an Bedeutung zu. Das AMS OÖ bezieht seit 1997 mehr als 20% seiner arbeitsuchenden KundInnen in zielgruppengerechte aktivierende, orientierende und fachlich qualifizierende Maßnahmen ein. Wir helfen Arbeitsuchenden, sich zu befähigen, mit den Veränderungen der Anforderungsprofile Schritt zu halten. Wir fördern die berufliche Weiterbildung von älteren Beschäftigten, damit sie nicht vorzeitig aus dem Beschäftigungssystem ausgegrenzt werden.

Wir unterstützen
benachteiligte Arbeitsuchende

Wir konzentrieren den Einsatz der verfügbaren Mittel im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf Arbeitsuchende, die aufgrund traditioneller Geschlechtsrollen, Ausbildungsdefiziten oder sonstigen Beeinträchtigungen besonders benachteiligt sind. Wir setzen dazu Programme um, die der Qualifizierung von Frauen, insbesondere von WiedereinsteigerInnen dienen, wir fördern die berufliche Rehabilitation und organisieren Angebote zur Sicherung der Grundausbildung von Schulentlassenen.

Wir fördern die Beschäftigung
von Langzeitarbeitslosen

Eine zeitweilig geförderte Übergangsbeschäftigung kann dazu beitragen, benachteiligten Arbeitsuchenden die Re-Integration in das Beschäftigungssystem zu erleichtern. Dazu dienen Einstellbeihilfen an Betriebe oder spezielle Beschäftigungsprojekte.

Wir gehen neue Wege

Das AMS OÖ hat in der Verfolgung seiner Ziele innovative Ansätze entwickelt und umgesetzt (Arbeitsstiftungen, gemeinnützige Personalbereitstellung, Weiterbildungsoffensive für Beschäftigte, Jobrotation, GründerInnenprogramm, flächendeckende Aktivierungsangebote zur Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit, Individual-Coaching für Langzeitarbeitslose etc).

Ergebnisse

Das AMS OÖ war mit dieser Strategie erfolgreich. Wir haben


die durchschnittliche Laufzeit
offener Stellen verkürzt (1994: 43 Tage, 1998: 33 Tage)

die durchschnittliche Vormerkdauer
von Arbeitslosen verringert (1994: 227 Tage, 1998: 140 Tage)

die Langzeitarbeitslosigkeit
in Oberösterreich drastisch gesenkt (1994: 19%, 1998: 6,4%)

die Zufriedenheit
der Betriebe und Arbeitsuchenden mit dem Service des AMS OÖ erhöht (bei der Kundenbefragung 1998 äußerten 62% der Betriebe und 58% der Arbeitsuchenden, das AMS OÖ habe seine Leistungen seit 1994 verbessert) und zwar

bei konstantem Personalstand (1994: 616, 1998: 616) und

bei nahezu konstanten Gesamtausgaben (1994: S 3,85 Mrd, 1998: S 3,89 Mrd).


 

 
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