26. 01. 2008 | Shotgunning | ||||
Wer glaubt, mit dem Flintenkorn zielen zu müssen, kommt in der Regel zu spät zur Schussabgabe. Er fokussiert sein Zielauge zunächst auf das Korn und lenkt es dann auf das Ziel. Hohes Korn, tiefer Treffpunkt
...ist es jedoch viel leichter, beim Schuss dem Rezept meiner Schule zu folgen, wonach man die Vögel von dem Himmel fortwischen soll, als demjenigen, das ein verschiedenes Vorhaltemaß für jeden Vogel anrät, der anstreicht
...look for the bird's eye... mount the shotgun so the barrel is below the target, and swing up and through the bird. When the front of the barrel blots out the target, pull the trigger... Keep the barrel moving after firing
Bis in die Frühgeschichte reicht die Eisenverarbeitung in Suhl zurück.
Auf der Jagd ist die Querflinte eine leichte und führige Waffe, die sich hervorragend schießen lässt
Sie ist zweifellos schöner
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"Beffele! Beffele!" "Hinein! Hinein!" heißt das, sagt Peter. Während wir schussbereit in einer Linie vorangehen, ertönt unablässig dieser Ruf. Tamasz und drei weitere Berufsjäger fordern damit ihre Hunde auf, sich ins Gestrüpp zu zwängen, statt drumherum zu laufen. Joszef hat mich auf Fasane eingeladen. Zu zehnt streifen wir unter der Führung Zoltans unterhalb des Bahndamms Richtung Bakonsarkany. Wir bewegen uns links und rechts des Wassergrabens. Bäume, Unterholz und Schilf säumen seinen Verlauf. Es könnte ein Tag im März sein. Die Sonne scheint. Es ist frisch, aber nicht wirklich kalt. Wir bahnen uns einen Weg durch Akazien, Pappeln, Weiden und Eichen, durch Strauchwerk und herumliegende Äste, durch dürre Stauden, struppiges Gras und übermannshohes Schilf. Wir ziehen mit dem Wind. Einen Fuchs werden wir so nicht zu Gesicht bekommen, denke ich. Einem Gast aber steht es nicht an, Ratschläge zu geben. "Beffele! Beffele!" Mein Platz ist am rechten Rand der Streife. Manchmal muss ich auf das Feld ausweichen. Die Schollen sind aufgetaut und mühsam zu begehen. Die Mützen und Jacken der Schützen links von mir schimmern von Zeit zu Zeit durchs Geäst. Ein Drahthaar rauscht aus dem Gestrüpp und läuft vor mir her. "Beffele! Beffele!" Der Hund wirft sich wieder ins Gefecht und taucht zurück in das Gewirr der Stauden, Dornen und Sträucher. Wenig später raschelt es erneut. Wird es dem Hund schon wieder zu dicht? Nein... das ist... EINE SAU! Keine zehn Meter entfernt schiebt sich ein Überläufer aus der Dickung, verhofft und läuft dann ohne Eile übers Feld Richtung Staatswald. Ohnmächtig folge ich ihm mit den Augen. Warum habe ich im zweiten Lauf keine Brenneke geladen? Weil wir mit dem Wind ziehen und eine Sau daher die unwahrscheinlichste aller Begegnungen ist. Aufgekratzt fingere ich in der Außentasche nach einem Flintenlaufgeschoß und tausche die Schrotpatrone im linken Lauf dagegen aus. Vielleicht...
Natürlich taucht keine Sau mehr auf. Nach vier Kilometern liegen drei Fasane. Ich bin nicht zu Schuss gekommen. An heimischen Strecken ist dies nicht zu messen. Wo Sauen sind, hast du wenig Fasane. Sauen räumen die Gelege. Bei zwei weiteren, kurzen Trieben streicht lediglich eine Henne ab. Es ist gegen fünfzehn Uhr. Wir stehen plaudernd an den Wagen und haben keine Lust aufzubrechen. Ein frustrierter Jäger schießt den Zweig einer verdorrten Akazie ab. Ein zweiter tut es ihm gleich. Da laden alle nach und kürzen das Baumgespenst mit einem Feuerwerk an allen Seiten ein. Christian kramt eine leere Blechdose aus dem Laderaum eines Pickups und wirft sie in die Wiese. Wir zersieben sie. Dann füllt Christian etwas Erde in eine leere Plastikflasche, verschraubt sie und wirft sie in die Luft. Begeistert nehmen wir sie unter Beschuss. Dann eine zweite. Eine Cola-Flasche treffe ich beim ersten Wurf so satt, dass sie kein zweites Mal als Ziel zu verwenden ist. Da stopft Christian zwei leere Schrotpatronen ineinander und wirft sie hoch. Wir haben eine neue Herausforderung, der wir uns enthusiastisch stellen. Unter Gelächter verballern wir unsere Munition. Befriedigt starten wir die Wagen. Ein wenig später lassen wir uns Marischkas famoses Pörkölt schmecken.
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Horrido! |
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