20. 05. 2023   Schalldämpfer & Wärmebild  
       

Schalldämpfer

Schalldämpfer bieten den aus der Mündung strömenden heißen und hochgespannten Gasen einen Raum, in dem sich der extrem hohe Druck reduzieren kann. Wenn die Gase dann aus dem Dämpfer in die Umgebung austreten, entsteht aufgrund des sehr viel niedrigeren Drucks ein hörbar leiserer Knall. Je mehr Volumen der Dämpfer hierfür zur Verfügung stellt, desto größer ist der Entspannungseffekt. Sehr große Dämpfer reduzieren den Schusslärm daher in der Regel besser. Hier setzt die Praktikabilität dann aber irgendwann Grenzen aufgrund Durchmesser, Baulänge und Gewicht.

Im Schalldämpfer selber sind Blenden verbaut, die das Innenleben in verschiedene Kammern unterteilen. Beim Durchflug verlegt das Geschoss zeitweise die Öffnungen in den Blenden, sodass sich die dahinter befindlichen Gase nur schrittweise von Kammer zu Kammer ausbreiten können. Die Blenden verursachen je nach Bauart außerdem Verwirbelungen des Gasstroms: Diese tragen dazu bei, dass das Gas über einen verlängerten Zeitraum abströmt. Hierdurch können Druckspitzen ebenfalls verringert werden. Einen erheblichen Effekt hat auch die Abkühlung der Schwadengase durch Wärme-Aufnahme des Schalldämpfers, die zusätzlich zu einer Druckreduktion führt.

Quelle: [PIRSCH]

OÖ Jagdverband

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Vor wenigen Jahren vom Landesjagdverband noch verpönt - "Die stille Jagd begünstigt die Wilderei!" - ist der Schalldämpfer mittlerweile erlaubt. Immer mehr Jäger lassen sich ein Gewinde in das Laufende schneiden, um das Stück bei Bedarf aufzuschrauben.

Vor Beginn der heurigen Jagdsaison habe auch ich mich dafür entschieden: Modell STALON XE 108, overbarrel. Die Erfahrung am Schießstand war überaus positiv: leiser, doch keineswegs "still", geringer Rückstoß und - nach dem Einschießen - eine sehr gute Trefferlage.

Mein Pirschführer in Namibia hatte einen Schalldämpfer montiert. "Weniger wegen des Schalls. Um genauer zu treffen" hat er mir erklärt. Dem kann ich nur beipflichten.

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Immer häufiger in Gebrauch kommen auch Wärmebildkameras. Ich benutze so ein Gerät seit dem Vorjahr.

Lange bevor es hell genug für das Glas ist, blitzt Wild auf und du kannst dich frühzeitig aufs genauere Ansprechen einstellen.

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In der Dämmerung kommt mir der kurze Gabler vor die Büchse, den ich Tage zuvor endlich sicher ansprechen konnte. Er trollt entlang der Sträucher am Waldrand...

Er muss am Anschuss liegen, denke ich.

Der Bock liegt weder am Anschuss, noch kurz dahinter. Schlimmer: kein Schweiß.

Das gibt´s nicht! Ich bin ruhig und sauber abgekommen! Der muss doch...

Es hat viel geregnet im letzten Monat. Das Unterholz zwischen den Stämmen und dem sperrigen Totholz ist dicht bewachsen. Unter Stauden, Sträuchern und dürrem Geäst suche ich im Zick-Zack nach dem Bock. Es dunkelt. Ich schalte die Wärmebildkamera ein.

Schon liegen mehr als zwanzig Meter zwischen dem Anschuss und meiner Position. Ich beginne zu zweifeln. Hast du doch gefehlt? - Verbissen, aber mit sinkender Hoffnung kämpfe ich mich durch das Gestrüpp. Die Perspektive ändert sich mit jedem Schritt. Ich drehe mich ständig um die eigene Achse und suche mit der Wärmebildkamera die Umgebung ab. - Ich sollte R. anrufen. Er hat einen Hund.

Schon schimmert der Nachthimmel auf der anderen Seite des Waldstreifens durch die Wipfel. Bald bin ich durch. Dann rufe ich an. Da! --- Ein großer heller Fleck! --- Das ist er!

Der Schuss sitzt mitten im Leben, aber die Kugel hat nicht aufgemacht. Der Ausschuss gleicht dem Einschuss. Über 50 Meter ist der Bock gegangen. Ohne Wärmebildkamera hätte ich ihn nicht gefunden.

 

Horrido!