![]() |
"Perfekt" |
Nichts in der Welt geschieht ohne messbare Abweichung. Als perfekt gilt demnach, was innerhalb einer definierten, tolerierten Abweichung liegt. "Perfekt" ist für mich derzeit ein Schuss, der auf zwanzig Meter nicht weiter als 5 cm vom Zielpunkt entfernt einschlägt. Als "passabel" werte ich Pfeile, die bis zu 10 cm vom Zielpunkt abweichen - ich tu´das, um nicht zu oft zu verzweifeln ;-) Jede Abweichung darüber hinaus aber ist natürlich ein Fehlschuss. Sechs perfekte Schüsse in Folge habe ich bisher noch nie geschafft. Im besten Fall sind es drei aus einer Sechser-Serie und ein vierter, der "passabel" ist. Ein perfekter Schuss fühlt sich vom Einnocken bis zum Einschlagen des Pfeils fließend und mühelos an. Ob ein Pfeil trifft oder fehl geht, entscheidet sich nach meiner derzeitigen Selbstwahrnehmung in den letzten Momenten des Bewegungsablaufs. Meist fühlen sich der Stand, die Griffe von Bogen- und Zughand, der Vorspann und der Auszug bis zum Anker hoffnungsfroh an. Dennoch geht der Schuss oft fehl. Das liegt wohl an der unzulänglich bewältigten Leistungsverdichtung in der letzten Bewegungsphase. Bis dahin geschieht alles sequentiell. Da ist es leicht, "perfekt" zu sein. Dann aber muss die Bogenhand den Pfeil im Augenblick höchster Spannung ins Ziel drücken, die Zughand muss zugleich exakt in Linie liegen und sich genau in diesem Sekundenbruchteil entspannen - keinen Augenblick vorher oder nachher. In diesem letzten, kurzen Moment alles auf die Reihe zu bringen, gelingt mir bisher nur selten.
|
Niemand kann behaupten, seine Technik ist die einzig Richtige. Nur an den Ergebnissen ist messbar, welche Schießtechnik die Bessere ist
|
![]() |
Nockpunkt |
![]() |