26. Juni 2004

[Roman Les] Schwer krank ist der Jahrling in die nahe Dickung abgegangen. Im letzten Büchsenlicht hatte er sich endlich auf Schussweite genähert. Weit kann er nicht gekommen sein.

Ich baume ab und folge der Fährte in´s mannhohe Kraut. Ehe ich mich in der plötzlichen Dunkelheit des Wechsels zurechtfinde tappe ich unvermutet ins Leere. Einen Sturz gerade noch vermeidend, stolpere ich in einen tiefen Graben. Bis zu den Waden im Schlamm, die Büchse mit einer Hand hochhaltend suche ich wieder trockenen Boden unter die Füße zu bekommen. Ich höre, wie sich über mir etwas wegbewegt und krabble ins Freie zurück.

Frühmorgens betrete ich den Wechsel erneut und sehe, dass ich mich gleich scharf links hätte halten sollen, statt geradeaus in den Graben zu poltern. Ich stelle die Büchse ab und folge dem Pfad geduckt durchs Unterholz. Nach etwa 15 Metern werfe ich einen prüfenden Blick zurück und sehe, dass ich an meinem Jahrling schon vorbei bin. Mit dem Haupt in Fluchtrichtung liegt er zwischen zwei Stangen.

Als ich nähertrete wird mir klar, warum ich ihn übersehen habe. Nur Haupt, Träger und Schulter sind noch vorhanden, der Brustkorb ist ausgehöhlt.

Sauen? Vermutlich. Sie halten sich hier auf, wie an den Fährten zu sehen. Ich trenne das Haupt ab und überlasse den Rest der Natur. Beim Auskochen wird klar, warum der Jahrling so schwach war: Rachenbremsen.


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