19. 1. 2011   Im Nebel  
       

Zu schwere Traktoren schaden dem Acker

Europas Äcker verdichten zunehmend und verlieren dadurch ihre Fruchtbarkeit, beklagt der Agrarwissenschaftler Rainer Horn von der Universität Kiel. Der Grund für diese Entwicklung liegt in den Traktoren und anderen Landmaschinen, deren durchschnittliches Gewicht sich seit 1970 verdreifacht hat.

Bis in einen Meter Tiefe drücken die schweren Maschinen das Erdreich zusammen, Spalten und kleine Hohlräume verschwinden. Diese aber nutzen Würmer und Spinnen als Lebensraum, die durch ihre Ausscheidungen den Boden fruchtbar machen. Während an den Stellen höchster Belastung das Bodenleben um bis zu 80 Prozent reduziert wird, sinkt die Fruchtbarkeit vergleichbar, und die Ernten verschlechtern sich deutlich.

Der Agrarwissenschaftler Ulrich Hampl von der Stiftung Ökologie und Landbau in Bad Dürkheim empfiehlt daher, zum Beispiel die Verwendung des Pfluges zu überdenken. Der Schlepper stützt sein hohes Gewicht vor allem auf die Pflugsohle und verdichtet daher den Boden in großen Tiefen, die nicht mehr gelockert werden können.

Besser sei dagegen der Zweischichtenpflug, der bereits in den dreißiger Jahren erfunden wurde. Er wendet die obersten zehn Zentimeter Boden und lockert gleichzeitig die darunterliegenden 15 Zentimeter, ohne sie zu wenden, und verbessert so den Lebensraum für Bodentiere. Gleichzeitig werden Unkrautsamen in größere Tiefen bugsiert, wo sie nicht mehr keimen können. Bei dieser Methode muß deutlich weniger Erde bewegt werden. Damit sinken Energieverbrauch und Arbeitszeit.

Durch Wahl bestimmter Fruchtfolgen kann auf häufiges Pflügen verzichtet werden. Würden zudem wieder kleinere und leichtere Maschinen verwendet, meint Hampl, würden sich die Bodenverdichtungen ebenfalls verringern.

WeltOnline



Der Boden besteht nämlich zur Hälfte aus Hohlräumen. Schwere Traktoren drücken diese Hohlräume zusammen, das Wasser kann deshalb nicht mehr versickern. Die Bauern zerstören so ihre eigene Lebensgrundlage. Besonders schlimm sind die Folgen, wenn die Böden während der Bearbeitung feucht sind. Der Spaziergänger erkennt die Schäden nach starken Niederschlägen: Es sind die Wasserseen auf den Äckern. Sie sind ein untrügliches Zeichen für verdichtete Böden.

Christoph Schilling





Jägersprache
Rifle Information Page
Trophäenbewertung
OÖ Jagdverband

HOME  COME IN
GARDEN  ARTICLES
 

Ich biege in den Güterweg ein, der zu den landwirtschaftlichen Gebäuden und zum Jagdhaus führt. Entgegen der Wettervorhersage ist es reichlich trüb.

Ich werde einheizen und mir eine Dose chili con carne als spätes Mittagessen aufwärmen. Im aufgelassenen Stall werde ich etwas Bogenschiessen und gegen sechzehn Uhr mit dem Pick Up ins Revier aufbrechen.

Aber wann läuft schon alles nach Plan? Als ich den Pick Up ausfahre, sehe ich, dass der linke Vorderreifen platt ist. Wie zum Teufel...?

S. hat mich kommen hören. Er versucht mir auf ungarisch zu erklären, was passiert ist und dass er nach B. fahren und den Reifen austauschen wird. Bis er zurück ist, ist es vermutlich dunkel. Ich bedeute, dass ich zu Fuß ins Gelände gehen werde.

Der Feldweg ist schlammig und tief aufgewühlt von den gemusterten Furchen schwerer Traktoren. Der Pick Up bliebe ohnehin stecken. Als der Feldbau hier vor dem EU-Beitritt schonender betrieben wurde, wuchs Gras auf den Wegen und sie blieben bei Schlechtwetter befahrbar.

Nun, da die ungetümen Maschinen der Brachial-Landwirtschaft die Soden immer wieder zerstören, sind die Wege zu unbefestigten Lehmstrecken geworden.

Ich stapfe zum Waldeck hinauf und sinke einige Male bis zu den Knöcheln ein. Gut, dass ich die Stiefel und nicht die Schuhe gewählt habe.

Wenn ich ein Reh erlege, ziehe ich es am Gürtel zum Jagdhaus. Schiesse ich eine Sau, hänge ich sie am Hochstand auf. Morgen früh ist der Boden vielleicht gefroren, dann kann ich das Stück mit dem Wagen bergen oder S. kommt mit dem Traktor. Wenn ich einem Hirsch die Kugel antragen kann, rufe ich Zoltan an. Wenn...

Ich zügle meine Phantasie und verlangsame den Schritt. Ich habe den neuen, überdachten Sitz erreicht. H. hat fünfzig Meter weiter weg eine Kirrung angelegt. Sie ist beschickt. Ich beschließe, mich hier anzusitzen und nicht tiefer ins Revier zu dringen. Die Sicht wird immer schlechter und reicht kaum weiter als bis zur Maisschüttung.

Der Zippo Hand Warmer Deluxe hat heute seinen ersten Feldeinsatz. Keine kalten Finger mehr, hab' ich mir bei der letzten Riegeljagd geschworen. Ich genieße es, das glatte, warme Metall in den Händen zu spüren. Jetzt wird es zu heiß. Ich stecke es in den weichen schwarzen Stoffbeutel, der zu diesem Zweck mitgeliefert wird. Angenehm warm.

Da... etwas löst sich aus dem Nebel... ein Reh... weiblich... eine Geiß... nein, ein Kitz... ein starkes Kitz, aber ein Kitz. Was... was ist das für ein weisser, länglicher Fleck auf dem Rücken? Sieht kahl aus... eine Verletzung?

In Zeitlupe gehe ich in den Anschlag. Als das Kitz aufwirft, friere ich die Bewegung ein. - Jetzt. Spannen. Einstechen. Ins Fadenkreuz nehmen.

Der Schuss bricht. Das Kitz bleibt im Feuer. Schlägelt. Erschlafft. Liegt.

Beim Aufbrechen nehme ich die kahle Stelle in Augenschein.

Schorf und darunter ein Hämatom - ein Dorn, ein Draht oder ein scharfkantiger, abgebrochener Ast auf der Flucht? Dann müsste der Riss wohl parallel und nicht quer zur Wirbelsäule verlaufen. Der fehlgeschlagene Angriff eines Luchses? Ein Streifschuss?

Im Dezember habe ich eine dreiläufige Geiß erlegt. Der linke Vorderlauf fehlte ab dem Schulterblatt. Abgemäht? Unfall? Angeschossen?

H. behauptet, fremde Schüsse im Revier gehört zu haben. Er sagt mir am Telefon, dass er mittlerweile auch einen dreiläufigen Damhirsch gesichtet hat. Sucht uns gar ein schlecht schiessender Wilderer heim?

 

Horrido!