15. 7. 2011 | Triticum durum | |||
Hartweizen spielt als Wärme liebender Sommerweizen, der mit sehr wenig Niederschlag auskommt, vor allem im Mittelmeergebiet eine Rolle. Er besitzt einen besonders hohen Klebergehalt, was den Nudeln ausgezeichnete Kocheigenschaften verleiht. http://www.naturata.de
Der Bock aus dem Hartweizen: Abgeschliffene Stangen mit Tellerrosen, der Hauptspross kaum vereckt.
Bei älteren Böcken wie bei diesem stehen die Stangen meist nach aussen. Dennoch ist kein einziges in freier Wildbahn ansprechbares Merkmal ein sicheres Indiz für Alter oder Jugend, man muss dazu mehrere in ihrer Kombination beurteilen.
Der Gesamteindruck ist noch eines der zuverlässigsten Altersmerkmale... zählt neben dem Körperbau (junge Stücke sind hochläufiger, schmäler und kürzer) auch das Verhalten...
http://www.anblick.at/wp-content/uploads/2011_06-Wie-alt.pdf
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[Bakonysarkany] Ein Bock war gestern Abend einer Geiß gefolgt, die das kahl gefressene Eck des Sonnenblumenfeldes neben der Vierer-Kanzel betreten hatte. Ich war gerade dabei, den Ansitz aufzugeben, da es dunkel wurde. Unerwartet Erfolg vor Augen habe ich übereilt geschossen. Der Winkel war steil und im letzten Moment vor dem Schuss war mir der Bock zu jung vorgekommen. Der Schuss ging unterhalb der Kammer in den Boden, es staubte. Er sprang hoch und ging verwirrt, aber unbeschadet ab. Kein Schweiß am Anschuss, kein Schweiß auf der Fährte, kein Bock im Gesträuch. Ich war verärgert über mich und erleichtert zugleich. Daneben schießen ist besser als schlecht treffen. Nun, fast vierundzwanzig Stunden später suche ich vom Dreier-Sitz aus mit dem Glas das große Weizenfeld wieder und wieder nach einem gekrönten Haupt ab. Am Morgen habe ich im Getreide eine ältere Geiß erspäht. Sie wird doch nicht allein sein. H. hat hier Triticum durum, Hartweizen, für den italienischen Markt angepflanzt. Die Sorte steht stellenweise kaum höher als 50 Zentimeter. Erhebt sich ein Reh, sieht man zuweilen den Ziemer. Da! Weit draußen ein Haupt... ein Bock... hat nicht hoch auf... schwach vereckt... ein Jahrling. Aber der Träger... stark... zu stark für einen Jahrling? Gemächlich bewegt der Bock sich gegen den Wind nach Nordost. Zuweilen taucht er im Getreide unter. Behält er die Richtung bei, verkürzt das die Distanz und ich kann ihn besser ansprechen. Fünfzig bis sechzig Meter westlich von ihm erhebt sich nun auch die Geiß. Sie äst, tut ein paar Schritte in diese, dann in die andere Richtung. Der Bock sieht sich zuweilen um, bleibt auf Kurs. Je länger ich ihn beobachte, umso sicherer werde ich: kein junger Bock. Dafür ist er zu kräftig und gedrungen. Er wirkt weder lebhaft, unsicher oder neugierig, sondern gelassen. Die Stangen stehen am Haupt nicht nach innen beisammen, wie dies bei jungen Böcken meist der Fall ist. Ein junger Hirsch, ein Spießer, tritt aus und zieht ins Feld. Die Geiß starrt ihn alarmiert an. Der Spießer hält auf sie zu. Da springt die Geiß über den Hügel nach Süden ab. Der Bock hat die Szene beobachtet. Haupt, Träger und Ziemer ragen aus dem Korn. Er äugt zum Spießer. Springt auch er ab? Er steht breit, doch weiter im Feld als mir lieb ist. Dennoch muss ich sofort schiessen oder die Gelegenheit ist vorbei. Nach dem Knall keine Bewegung im Weizen. Die Ausläufer eines Maiseinschlags im Nordosten und ein Schopf im Getreide im Süden dienen mir zur Orientierung: der Mais zur Einschätzung der Entfernung, der Schopf zur Richtung. Den Schopf lasse ich vom Abstieg an nicht aus den Augen. Ich halte auf ihn zu und zähle die Schritte. Nach zweihundert Schritten glaube ich in der richtigen Entfernung zu sein. Ich gehe zwanzig Schritte darüber hinaus und suche das Getreide dann in engen Schlangenlinien zurückgehend ab. Nach wenigen Minuten werde ich fündig. Ja! Ein reifer, zurückgesetzter Bock. Z. wird ihn auf sechs bis acht Jahre schätzen. Ich schleife die Beute zum Waldrand, breche sie auf und hole den Wagen. Der Mond ist aufgegangen. Voll steht er am Horizont. Am nächsten Tag messe ich die Entfernung (160 Meter) und fotografiere die Schleifspur.
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Horrido! |
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