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Eselsbrücke |
Den Zielpunkt anvisieren. Stand einnehmen. Haltepunkt wählen. Sich den Haltepunkt (1), den Druckpunkt der Bogenhand (2), den Mundwinkel (3) und die Ellbogenspitze der Zughand (4) in einer Linie vorstellen und zum Vorspannen übergehen. Die Zughand entspannt in Zugrichtung bereit halten. Einatmend den Bogen heben. Ausatmend die Sehne flüssig zum Mundwinkel ziehen, dabei Druckpunkt, Mundwinkel und Ellbogenspitze in die vorgestellte Linie bringen ("Spannen"). Die Ausrichtung der 4 Punkte bei anhaltendem Zug überprüfen ("Ankern"). Lösen. Nachhalten. Sind Blankbogen und Pfeile aufeinander abgestimmt und machst du alles richtig, landet der Pfeil im Zielpunkt. Du machst aber nicht immer alles richtig. Warum sonst landet ein Pfeil nicht immer im Zielpunkt, sondern drüber, drunter und / oder daneben? Drüber oder drunter: wenn du alles andere richtig gemacht hast, hast du die Entfernung falsch eingeschätzt und den Haltepunkt nicht richtig gewählt. Links oder rechts daneben: Der Pfeil folgt der Schnellkraft der Sehne. Aufgrund einer ungenauen Ausrichtung deiner drei Körperpunkte auf den Haltepunkt oder aufgrund eines Knicks in dieser Linie, der deiner Aufmerksamkeit / deiner Kontrolle entgeht, wirft die Schnellkraft den Pfeil neben das Ziel. Wie bekommst du den Haltepunkt, den Druckpunkt der Bogenhand, den Mundwinkel und die Ellbogenspitze der Zughand in eine Linie?
Mit der Bogenhand auf den Haltepunkt zeigen funktioniert intuitiv. Den Mundwinkel und die Ellbogenspitze auch in diese Linie zu bringen - darauf muss ich mich konzentrieren.
Mir hilft es, wenn ich dabei den Mundwinkel spüre, indem ich die Zungenspitze dorthin schiebe.
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Ein Läufer, der genau bis zur Ziellinie läuft, wird das Rennen verlieren, weil er auf den letzten Metern schon bremst. Jeder Tennis- oder Golfspieler führt den Schlag weiter, auch wenn der Ball den Schläger schon verlassen hat (englisch: "follow-through"). Auch der Schuss endet nicht im Moment des Lösens, es folgt die Phase des Nachhaltens... ... Wird die Rückenspannung unmittelbar nach dem Abschuss aufgegeben oder der Bogen abgesetzt, so führt das früher oder später dazu, dass die Bewegung des Absetzens bzw. Entspannens schon vor dem Lösen beginnt... ... Der Bogen wird kontrolliert abgesetzt, der Schütze atmet bewusst durch und entspannt Muskulatur und Zielauge. In den nächsten Sekunden sollte eine kurze Analyse des Schusses erfolgen (Muskelgefühl, Ablauf, Visierlage beim Lösen, Timing), weil nur während einer sehr kurzen Zeit danach die Körperwahrnehmung abrufbar ist. |
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Nockpunkt |
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