"Ein Kreml-Freund als US-Außenminister"

14.12. 2016

So überschreibt "Die Presse" ihren Bericht zur jüngsten Personalentscheidung Trumps.

Aus nahezu allen Medien, die ich konsultiere - vom SPIEGEL, über die ARD-Tagesschau bis zur heimischen Presse und dem ORF - höre ich die Leitartikler schnappatmen:

Kein Politiker, sondern ein Manager, als EXXON-Chef mit vielen russischen Geschäftsleuten bekannt, von Putin ausgestattet mit einem "Freundschaftsorden" - so ein Mann wird Außenminister der USA?

Für zahlreiche Kalte-Krieger-Kolumnisten wie Frey, Rauscher und Lendvai ist klar: für alles Übel in der Welt ist Putin verantwortlich.

Die politische Mythologie dieser Leute scheint Tolkiens Märchen vom "Herrn der Ringe" entlehnt: Putin ist Sauron, der dunkle Herrscher auf dunklem Thron, der von Mordor aus Mittelerde erobern will. Trump erscheint als Verräter Saruman. Merkel als Aragorn ist die letzte Hoffnung der freien Welt.

Mithilfe seiner Trollfabrik und seinen Hackern streut Putin weltweit "Desinformation", "Fake-News", "destabilisiert" die EU und manipuliert sogar die Wahlen in den USA.

Die Kalten-Krieger-Lobby diesseits und jenseits des Atlantiks ist zutiefst erschüttert:

Die Amerikaner stellen Trump wegen unamerikanischer Umtriebe nicht vor ein Tribunal? Sie wählen ihn zu ihrem Präsidenten?

Trump schickt sich sogar an, einzulösen, was er versprochen hat, zB die Verbesserung des Verhältnisses zu Russland?

Die letzten wahren Amerikaner in den Redaktionsstuben der Mainstream-Medien weigern sich, etwas Positives an der möglichen Annäherung zwischen den USA und Russland zu finden.

Ich bin gespannt, ob und auf welche Weise die Kalten Krieger eine historische Wende vereiteln werden. Versuchen werden sie es und sie werden wohl erfolgreich sein. Man muss sich dazu nur die hasserfüllten Kommentare von Typen wie McCain anhören.



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