Donald oder Hillary? |
11.10. 2016 Wenn die USA in die Hände eines skrupellosen Soziopathen fallen, dann muss sich nicht nur Hillary Clinton fürchten [DER STANDARD] Für die Demokratie ist Donald Trump eine Katastrophe – nicht allein wegen seines Sexismus, sondern weil er an die niedersten Instinkte appelliert [DIE PRESSE] So war das außergewöhnlich schäbige, außergewöhnlich persönliche zweite TV-Duell nur die logische Fortsetzung eines außergewöhnlich schäbigen Wahlkampfs. Ein neuer hässlicher Moment amerikanischer Politik. Und das lag vor allem an Trump [Süddeutsche Zeitung] Die "Leitmedien" in Österreich und im Bereich der EU haben von Anfang an Partei für Clinton ergriffen. Weil Trump mit seinem Sexualleben protzt und die Clintons "moralischer" sind? Das steht zwar im Vordergrund und die Medien wühlen genüsslich in diesem Thema. Angesichts bekannter Fakten aber ist dieser Aspekt gewiss unerheblich. Sind die sexuellen Eskapaden Bill Clintons, seine verlogene Art, sich herauszureden und das Verhalten Hillarys gegenüber den Sexualobjekten ihres Gefährten etwa "moralischer"? Nein. Oskar Lafontaine hat ausgesprochen, was die meisten Politiker in der EU und ihre Meinungsmacher in den Leitmedien nicht hören wollen: Clinton ist die Kandidatin der Wall Street und des militärisch-industriellen Komplexes in den USA, vor dem schon Eisenhower vergeblich gewarnt hat. Seit der Beseitigung Kennedys bestimmen diese Interessengruppen die Außenpolitik der USA, ohne innerhalb der US-Oligarchie noch auf ernsthaften Widerstand zu stoßen. Europäische Politiker, die sich mit der Rolle von loyalen Fellachen-Führern der USA begnügen, nehmen selbstverständlich Partei für Clinton, weil sie über die NATO mit dieser Politik aufs engste - nolens volens - verbunden sind (Einkreisung Russlands, militärische Interventionen in Jugoslawien, Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien). Trump hingegen scheint einer kleineren Fraktion der US-Oligarchie anzugehören, denen die Welt-Polizisten-Rolle der USA weniger wichtig ist. Darin sehen die Bellizisten und Transatlantiker eine Gefahr für ihre Positionen. Vermutlich sind ihre Befürchtungen aber gegenstandslos. Die Außen- und Militärpolitik der USA würde sich auch bei einem Präsidenten Trump kaum ändern: die Interessengruppen, die sie bestimmen, sind nach aller bisherigen Erfahrung mächtiger als die jeweilige Person des Präsidenten. |
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