Tobin -Tax

27.07. 2016

Unter dem Schock der Finanzkrise 2008 forderten auch maßgebliche Vertreter der Realwirtschaft die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, Tobin Tax genannt. Bill Gates setzte sich dafür ein, in Österreich der Präsident der Wirtschaftskammer, Christoph Leitl.

2011 urgierten 1.000 Ökonomen aus 53 Ländern in einem Schreiben an die G20 die Einführung dieser Steuer.

Auch heuer diskutierten die G 20 dieses Thema. Wieder ohne Ergebnis.

Ein Begräbnis erster Klasse für die Tobin Tax übertitelt Josef Urschitz in Der Presse seinen Kommentar zu diesem Thema.

Die Tobin Tax kommt nicht. Wozu auch? Wer sollte, wer könnte sie erzwingen?

Seit dem Bankrott der Sowjetunion steht dem Drang des Kapitals nach unbegrenzter, globaler Bewegungsfreiheit nichts mehr im Wege. Der Sozialismus ist keine drohende politische Alternative mehr. Er hat sich als Holzweg der Geschichte, als Papiertiger erwiesen.

Für die sogenannte Soziale Marktwirtschaft im Westen läuten seither die Todesglocken. Die Rücksicht des Kapitals auf Interessen der arbeitenden Menschen kann seit 1989 weltweit klein geschrieben werden.

Die unbegrenzte Beweglichkeit macht das Kapital übermütig. Sein Übermut führte u. a. zur weltweiten Finanzkrise 2008.

Die Lasten dieser Krise überwälzten die Funktionäre des Kapitals gänzlich auf die arbeitenden Menschen und die Steuer zahlenden Unternehmer der Realwirtschaft. Vor einem politischen Umsturz mussten und müssen sie sich nicht mehr fürchten.

Die Bewegung des Kapitals zu besteuern hielten 2008 kluge und gutwillige Leute für einen geeigneten Weg, die Wahrscheinlichkeit von Finanzkrisen zu vermindern und die Steuerlasten gerechter zu verteilen.

Das blieb ein Wunsch an das Christkind.

Seit 1989 haben nicht nur die arbeitenden Menschen politischen Einfluss verloren, sondern auch die Unternehmer der Realwirtschaft.

Die Politiker-Marionetten der G 20 zappeln seither nur noch an den Fäden der Banker und Finanzjongleure.



HOME  COME IN
GARDEN  ARTICLES