Kaputt |
24. 02. 2022 Mit dem Angriff auf die Ukraine setzt Russland sich ins Unrecht und geht ein enormes ökonomisches, politisches und militärisches Risiko ein. Egal, wie "begrenzt" oder wie beschränkt auf angeblich "hochpräzise Schläge" gegen Militäreinrichtungen die Aktion geplant sein soll: dass dadurch "Ruhe" oder gar '"Frieden'" einkehren ist eine Vorstellung jenseits aller Erfahrung. Die Wunden, die Europa sich durch diesen Krieg zufügt, werden schwerer sein als jene, die der NATO-Überfall auf Jugoslawien hinterlassen hat. Damals war die NATO die klar dominierende Militärmacht der Welt. Ihr Sieg stand von vornherein fest, auch wenn sie einen elfwöchigen Bombenkrieg führen musste, bis Jugoslawien kapituliert hat. Der anschließende NATO-Frieden schien unanfechtbar. Ein russisch dominierter "Frieden" in Europa nach Beendigung der Kampfhandlungen hingegen ist undenkbar. Einen Unterschied wird es nur machen, wenn Russland sich auf die "Befreiung" der Ostukraine in deren offiziellen Grenzen beschränkt und die übrige Ukraine nicht besetzt. Erobern ist das eine, Besetzen und Befrieden etwas anderes. Wählt Russland die Eroberung, müsste man Putin und den anderen Verantwortungsträgern in Russland Realitätsverlust bescheinigen. Sie könnten die Folgen nicht kontrollieren. Ob dieses politische Desaster hätte vermieden werden können und wie die Schuld daran verteilt ist - darüber werden Politologen, Publizisten und Historiker auf beiden Seiten endlos streiten, es sei denn, eine der beiden Seiten wird zum Verstummen gebracht. Wo nicht verhandelt wird entscheidet die Gewalt. Aus diesem Krieg steigen als Nutznießer allein die USA aus. Sie mussten dazu keinen Finger rühren und sich nur keinen Millimeter bewegen. |
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