Nawalny |
03. 09. 2020 Deutschlands Kanzlerin hat bekannt gegeben, dass laut einer Analyse eines Bundeswehrlabors Nawalny zweifelsfrei mit einem Nervenkampfgift der Gruppe Nowitschok vergiftet worden sei Damit sind die Ärzte der Charite aus dem Schneider: das Labor einer NATO-Streitmacht hat ihnen die Diagnose abgenommen. Diese Eskalation des Verhältnisses zu Russland passt ausgezeichnet zum bisher erfolglosen Umsturzversuch in Weissrussland, in das Vorfeld der US-Präsidentenwahlen und in die Verhinderungspolitik der Nordstream 2- Gegner in Europa und in den USA. Natürlich ist der Präsident Russlands für das behauptete Verbrechen an dem Nationalisten Nawalny unmittelbar verantwortlich. Die Kalten Krieger in den Medien haben Hochbetrieb, vgl. zum Beispiel Lendvai oder Schmidt. Die vom NATO-Labor behauptete Vergiftung werden sie ab sofort als selbstverständliche Tatsache behandeln. Die Lohnschreiber der marktbeherrschenden Medien zeichnen seit dem Ende der Jelzin-Ära ein düsteres Bild von Russland: es erscheint als finsteres, unterentwickeltes Land, dessen diktatorisches Regime permanent aufrüstet und den Westen auf allen Ebenen bedroht. Russland mischt sich in Wahlen anderer Länder ein (Trump, Schottland, BREXIT) und versucht die großartige Harmonie der westlichen Staatengemeinschaft fortwährend zu stören. Die Menschen in Russland selbst werden geknechtet von einem dunklen Herrscher auf dunklem Thron, der vom Kreml aus brutal und unumschränkt bis in die letzte Faser des Landes herrscht. Angesichts dieser Propaganda könnte man meinen, nicht Napoleon, Wilhelm II und zuletzt Hitler hätten versucht, Russland zu erobern, sondern es sei geradezu umgekehrt gewesen: Russland sei in Frankreich einmarschiert und habe Deutschland zweimal überfallen. Russland ist ein ressourcenreiches, relativ dünn besiedeltes Land. Seit Generationen erscheint es dem wohlhabenden, politisch tonangebenden Teil der "Elite" im Westen Europas und in den USA als überaus lohnende Beute. Einen erneuten offenen Krieg allerdings scheut der "Westen" seit dem Fehlschlag des Unternehmens Barbarossa. Deutschland hat damit ein menschliches, ökonomisches und politisches Desaster in Europa auf Jahrzehnte angerichtet. Statt eines Krieges wird Russland vielmehr ökonomisch und politisch stranguliert, wo immer es geht. Milliarden stecken westliche Kapitaleigner in die politische Wühlarbeit in den Nachbarländern Russlands, um diese aus dem Jahrhunderte alten Beziehungsgeflecht mit Russland herauszubrechen. Mit wechselndem Erfolg (Ukraine, Georgien, aktuell Belarus). Der "Westen" unterstützt selbst die dubiosesten Figuren und Extremisten, wenn sie sich nur als "Kreml-Kritiker" hervortun. Die Kalten Krieger wenden gegen Russland dieselbe Taktik an wie gegen die Sowjetunion. Deren geräuschlosen Bankrott, die friedliche Entlassung der ehemaligen Ostblockstaaten aus dem Warschauer Pakt und die deutsche Wiedervereinigung verbuchten sie als epochalen Erfolg. Der Ewige Friede schien ausgebrochen. Euphorisch verkündete Fukujama gar das Ende der Geschichte. Das erwies sich rasch als Illusion: Die katastrophalen Erfahrungen der Russen mit dem US-hörigen Jelzin ("in 500 Tagen zur Marktwirtschaft"), die Beendigung des Ausverkaufs Russlands und die Kaltstellung US-orientierter Oligarchen durch Putin dämpfte die Begeisterung in den westlichen "Eliten" für das neue Russland bis zum Nullpunkt. Zur freiwilligen Unterordnung war Russland offenbar nicht bereit. Es wollte Partner auf Augenhöhe sein. Welche Anmaßung! Mittlerweile stehen wir längst wieder im Kalten Krieg. Russland ist kein Partner für die tonangebenden Politiker im Westen. Russland ist ein Feind, dem neuerlich nur die Wahl zur Unterwerfung gelassen wird. Da Russland sich aber nicht unterwerfen wird, wird die famose Wertegemeinschaft unter Vormundschaft der USA Russland weiterhin mit Sanktionen und Boykotten eindecken in der Hoffnung, es in die Knie zu zwingen. Selbst ein neuerlicher Krieg westlicher Staaten gegen das riesige, ressourcenreiche Land im Osten ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Dazu müsste sich nur ein historisches Fenster öffnen, wie die Schwäche Russlands unter Jelzin beim NATO-Überfall auf Juogslawien. Die Lohnschreiber der NATO jedenfalls schüren unentwegt Misstrauen, Abneigung und Hass gegen Russland. Sie stimmen die Bürger im Westen auf alle Optionen der Aggression ein. |
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