Handke verfemt |
09. 12. 2019 Mit der Anklage Der Dichter als Rechthaber wirft auch der Kulturchef des STANDARDs seinen Scherben auf den Haufen des Scherbengerichts, das zahllose Kommentatoren für den Nobelpreisträger für Literatur 2019 veranstalten. Er entschuldigt sich nicht empört sich ein weiterer STANDARD-Autor. Diesen Ton schlagen viele Lohnschreiber in vielen Medien an: Handke habe im Bombenkrieg der NATO gegen Jugoslawien mit seiner Forderung nach Gerechtigkeit für Serbien auf der "falschen Seite" gestanden. Vor allem aber sehe er sein "Unrecht" bis heute nicht ein. Er sei ein "Trotzkopf", der jede Reue über sein Fehlverhalten vermissen lässt. Den Nobelpreis habe er daher nicht verdient. In diesem medialen Trommelfeuer gehen die wenigen prominenten Stimmen unter, die Handke zum Preis gratulieren oder gar äußern, dass er ihn längst verdient hätte, wie die mutige Elfriede Jelinek. Nein: Die meisten Kolleginnen und Kollegen aus Handkes Zunft halten den Mund, wie sie auch zum Überfall der NATO auf Jugoslawien den Mund gehalten haben. Ist nicht erstaunlich, dass die mächtigen Rechthaber in den NATO-Staaten und ihren Massenmedien sich über die "Rechthaberei" eines scheuen Dichters so alterieren? Wird Handke von den Medien nicht behandelt wie seinerzeit die "Dissidenten" in der Sowjetunion? Bei wem soll er sich eigentlich "entschuldigen"? Bei der NATO? Immerhin: den Nobelpreis für Literatur verleiht die NATO noch nicht. |
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