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"Volkspartei" - reloaded |
04. 10. 2019 Mit 13,9 Prozent Wähleranteil haben die Grünen ihr bestes Wahlergebnis seit ihrem Bestehen erzielt. Die Panik vor dem Klimawandel und das Dahinsiechen der Sozialdemokratie haben diesen Erfolg ermöglicht. Schon frägt der STANDARD: Werden die Grünen die nächste Volkspartei und textet: Die Grünen sind so stark wie nie und ein Regierungsanwärter. Nun will die Partei das Land aufräumen und für sich gewinnen. Das erinnert mich an einen alten Witz: In einem ungarischen Weinkeller tropft ein Fass Tokajer. Ein Mäuserich legt sich darunter und schluckt behaglich einen Tropfen nach dem anderen. Dann stellt er sich breitbeinig auf, streicht die Barthaare trocken, stemmt die Fäuste in die Hüften und ruft herausfordernd: "Wo ist der Katz?"
05. 10. 2019 Gefragt, warum ich mich über den Volkspartei-Anspruch der Grünen lustig mache, erläutere ich gern: 1. Eine Volkspartei zeichnet sich dadurch aus, dass maßgebliche Anteile aus allen Schichten der Bevölkerung eine solche Partei wählen. 2. Das geschieht, weil es einer solchen Partei gelingt, die Interessen breiter Teile der Bevölkerung unter einen Hut zu bringen statt nur die Interessen eines bestimmten Klientels zu bedienen. 3. Die Grünen rühmen sich immer wieder, vor allem "gebildete" Menschen anzusprechen, also Maturanten und Akademiker. 4. Aus dieser Überschätzung schulisch erworbenen Wissens im Vergleich zu den umfassenden Erfahrungsmöglichkeiten der Realität (zB in Betrieben) resultiert eine kuriose Arroganz des Besserwissens ("will die Partei das Land aufräumen" - man stelle sich den Aufschrei in STANDARD, FALTER, ORF etc vor, schlüge ein FP-Politiker diesen Ton an). 5. Der Grünen-freundliche STANDARD und die grün-linken Poster, die sein Forum dominieren, strotzen vor Überheblichkeit, Unverständnis, ja Hass gegen "dumme", "unaufgeklärte", "rechte" politische Positionen. 6. Solange eine solche Mentalität in dieser Partei vorherrscht, kann sie zu keiner Volkspartei werden. 7. In der Nachkriegszeit war es für die beiden damals großen Volksparteien offenbar leichter, jeweils beträchtliche Teile der Bevölkerung anzusprechen. Seither haben sich die Verhältnisse verkompliziert und Interessen differenziert. 8. Umso erstaunlicher, dass es Sebastian Kurz gelungen ist, das schwierig gewordene Konzept einer Volkspartei zu beleben und zu stärken. 9. Die "Neue Volkspartei" ist von der Zusammensetzung ihrer Wähler und aufgrund des Umfangs ihres Wähleranteils zur Zeit offenbar die einzige Partei in Österreich, die den Namen "Volkspartei" zu Recht führt. |
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